An den Kreativ-Stationen gibt es für die Ferienkinder viel zu Basteln und zu Malen. Masken und Halstücher werden genäht . . . Foto: Sandra Brock

Das verrückte Sommerteam betreut diesmal die Ferienkinder unter neuen Voraussetzungen. Der Spaß an der Sache bleibt aber dennoch nicht auf der Strecke

Marbach - Für den zweiten Tag des Kinderferienprogramms ist es erstaunlich still auf dem Gelände des Marbacher Jugendhauses planet-x. Doch das Lagerfeuer brennt und ein paar Jungs und Mädchen sind auch zu sehen. Aber es ist eben alles anders dieses Jahr beim verrückten Sommerteam.

Wo sich sonst in den Sommerferien bis zu 170 Kinder tummeln, ist die Teilnehmerzahl diesmal auf 65 pro Woche beschränkt. In Kleingruppen von sechs bis sieben Teilnehmern besuchen sie die verschiedenen Spiel-, Action- und Bastelstationen nach einem eigens ausgeklügelten System, sodass es möglichst kaum Kontakt gibt.

Richtig viel Spaß macht das Ganze natürlich auch unter Coronabedingungen. Denn das Jugendhaus-Team hat eine spannende und total verrückte Reise über fünf Tage und zehn Missionen in den Weltraum für die kleinen Astronautinnen und Kosmonauten vorbereitet. „Ab ins Weltall!“ heißt diesmal das Motto beim verrückten Sommerteam und es werden unter anderem Planeten-Mobiles gesägt, gefeilt und bemalt. Aber auch Papier wird geschöpft und Ende der Woche sogar Zinn gegossen. Im Alien Studio gibt es Tattoos, passend zum Motto Aliens oder Sternzeichen, gern aber auch Herzen, chinesische Schriftzeichen oder Blumen. Samuel hat sich zum Beispiel einen Anker und eine Schildkröte „tätowieren“ lassen und zeigt die Bilder auf seinen Armen stolz her, bevor er sich mit seiner Gruppe zur nächsten Station aufmacht: im „Raum-Zeit-Gewebe“ können die Kinder Halstücher und Mundschutz nähen.

Im Saal gibt es Sternentanz. Dort wird unter anderem getanzt oder Singstar gespielt und ebenfalls actionreich geht es in der benachbarten Solarsporthalle zu. Dort können die Gruppen – je nach Gusto beispielsweise kicken oder sich ein Bobbycarrennen liefern. Drei junge Damen bevorzugen an diesem Nachmittag Pferdchensprünge über ein immer höher werdendes Hindernis.

Etwas ruhiger – und viel, viel ruhiger als sonst geht es ander Grillstelle zu. Wo sonst in direkter Nachbarschaft unter viel Gehämmer jedes Jahr eine neue Hüttenstadt entsteht, wird heuer kein Werkzeug geschwungen. „Die Hüttenstadt hat sich einfach unter den aktuellen Bedingungen so gar nicht umsetzen lassen“, erklärt Andi Ludmann, der seit Jahresbeginn im planet-x arbeitet. Er ist passend zum Weltraum-Motto als wandelnde Chaos-Theorie auf dem Gelände unterwegs und unterhält die Kinder noch zusätzlich mit einem kleinen Programm oder kümmert sich um diejenigen, die vielleicht auf eine der Stationen mal nicht so Lust haben.

Die Vorbereitungen für das Ferienprogramm unter Pandemie-Bedingungen seien „der Wahnsinn“ gewesen, berichtet Ludmann. Sie haben sich aber wohl eindeutig gelohnt. „Die Rückmeldungen von den Kindern sind sehr gut“, so der Jugendhaus-Mitarbeiter. Auch, wenn alles enger getaktet sei, die Jungs und Mädchen fänden es super, „weil für sie dieses Jahr einfach relativ wenig drin war“, so Andi Ludmann. „Das Ferienprogramm ist sehr befreiend für die Kids, das spürt man. Und wir haben eine sehr schöne Atmosphäre.“

Die aktuelle erste Ferienwoche ist übrigens schon längst komplett ausgebucht, aber es gibt noch Plätze in der zweiten und dritten Woche, für die man sich auf der Homepage der Stadt Marbach unter https://www.schillerstadt-marbach.de/crazy-summerteam/ anmelden kann. „So lange es noch Plätze gibt, ist die online-Anmeldung geöffnet“, erklärt der Jugendhausleiter Georg Stenkamp das System. Außerdem werden noch für das Ferienprogramm noch Stoffreste zum Basteln benötigt, die im Jugendhaus abgegeben werden können.