Patrick Kienzle wartet noch auf seinen ersten Einzelpunkt in dieser Saison. Foto: Archiv (Baumann

Im letzten Spiel der Saison am Samstag (10 Uhr) zählt für den TC Oberstenfeld nur ein Sieg.

Oberstenfeld - Nur zwei Dinge scheinen in der Tennis-Württembergliga vor dem abschließenden Wochenende klar zu sein: Erstens wird der TC Doggenburg Stuttgart wohl Meister und darf somit in die Aufstiegsrunde zur Regionalliga. Und zweitens dürfte von allen anderen Mannschaft die TA SV Böblingen die einzige sein, die sich um den Klassenerhalt keinerlei Sorgen mehr machen muss. Für alle anderen gilt vor dem Saisonfinale: Sie müssen alles raushauen und am Ende schauen, wo sie stehen. Denn um im Vorfeld rumzurechnen und zu spekulieren, für welches Team es bei welcher Konstellation reichen oder nicht reichen könnte, dafür sind einfach zu viele Variablen in der Gleichung.

Das hängt auch damit zusammen, dass bis auf den TC Oberstenfeld und die TSG Backnang alle anderen fünf Teams noch zwei Spiele vor der Brust haben, die am Samstag und Sonntag anstehen. Für die Oberstenfelder ist hingegen die Runde nach dem Spiel gegen die Böblinger am Samstag (Beginn 10 Uhr) beendet. Am Sonntag können die Bottwartäler nur noch zuschauen und hoffen, dass es für den Klassenerhalt reicht. Wobei eines auch klar ist: „Wir müssen unser letztes Spiel gewinnen. Ansonsten brauchen wir uns keine großen Hoffnungen mehr machen“, sagt Mannschaftsführer Julian Schöller. Zumal es laut Auskunft des Verbands auch dann zwei Absteiger geben soll, wenn Doggenburg Stuttgart in die Regionalliga aufsteigt. Doch sind wir hier wieder an dem Punkt, an dem zu viele Variablen in der Gleichung auftauchen.

Für die TCO-Herren wird es also lebensnotwendig sein, gegen Böblingen den zweiten Saisonsieg einzufahren. Wobei der erste nach wie vor unter Vorbehalt steht. Denn der TC Bad Schussenried hat seine Ankündigung, gegen die 3:6-Niederlage in Oberstenfeld Protest einzulegen (wir berichteten), wahr gemacht. Die Entscheidung könne bis zu zwei Wochen dauern. Zwar scheint es eher unwahrscheinlich, dass diesem Protest stattgegeben wird. Wie man aber im Fall des Falles die Sache zwei Wochen nach Saisonende regeln will, könnte eine sehr interessante Frage werden. Schließlich sind bis dahin Ferien und die Spieler, insbesondere die ausländischen, schon wieder auf Turnieren in der Weltgeschichte unterwegs.

Gegen die TA SV Böblingen erwartet den TCO ein dicker Brocken. Zwar scheint an Position eins Jordan Correia gegen den Kroaten Franjo Raspudic leicht favorisiert. Dahinter jedoch wird es auf allen Positionen eng. Kirill Anton wird an zwei auf Timon Reichelt treffen, der bislang erst ein Einzel verloren hat. Julian Schöller, im Einzel an drei noch ohne Sieg, bekommt es mit dem früheren Deutschen Jugendmeister Nic Wiedenhorn zu tun. An vier hatten die Böblinger an den ersten beiden Spieltagen Ex-Profi Jakub Herm-Zahlava im Einsatz. Der wird aber seither nicht mehr eingesetzt, dafür tritt Eigengewächs und Collegespieler Tim Stierle an, der zu Saisonbeginn noch in den USA weilte. Mit ihm wird es daher wohl Steffen Gundermann zu tun bekommen. Auch für Patrick Kienzle dürfte es an fünf eine schwere Aufgabe werden, seinen ersten Einzelsieg der Saison zu holen. Er wird auf Luka Eble treffen, der ebenfalls an einem US-College spielt. An sechs wird für den Oberstenfelder Routinier Torben Traub den Vorzug vor Junior Emil Rast bekommen. „Wir sehen sie gleichauf, Torben ist aber im Doppel nicht zuletzt aufgrund seiner Erfahrung einen Tick vorne. Und wir rechnen damit, dass es am Ende in den Doppeln entschieden wird“, begründet Julian Schöller die Aufstellung. Vermutlich wird es Traub mit dem erst 17-jährigen Joshua Roth zu tun bekommen, der immerhin zwei seiner bisherigen drei Einzel in der Württembergliga gewonnen hat.