Sollte das Wetter einmal zu schlecht werden, kann die Gruppe sich jetzt auch ins Innere zurückziehen Foto: Werner Kuhnle

Die neueste Ergänzung am Waldplatz ist eingeweiht worden.

Groß und rot steht er mitten im Wald, der neue Bauwagen des Natur-Erlebnis-Kindergartens in Prevorst. Klar, dass die neue Unterkunft von den Kindern gleich gebührend eingeweiht wurde, mit Roter Wurst, Punsch und einer Menge Spielen im Freien. Unter den Erwachsenen waren nicht nur Betreuer und Eltern eingeladen, sondern auch einige Gemeinderäte und Bürgermeister Markus Kleemann. Doch nicht nur der Bauwagen im Wald ist neu.

Das gesamte Konzept Wald-Erlebnis-Kindergarten hat erst im Oktober vergangenen Jahres seinen Anfang genommen. Seitdem sind die 17 Kinder mit den beiden Betreuern Bernd Kazenwadel und Anita Bausch mindestens eine Woche im Monat im ehemaligen Steinbruch in den Wäldern bei Prevorst. Dort hat der Kindergarten, neben dem Gebäude im Ortsteil, seine neue Heimstätte gefunden.

„Wir legen sehr viel Wert auf die Kinderbetreuung“, sagte Bürgermeister Markus Kleemann in seiner Eröffnungsrede. „Wir sind an dieser Stelle in vielen Bereichen Vorreiter und sind auch zu Recht stolz darauf.“ So ist auch der Wald-Erlebnis-Kindergarten in der bestehenden Form der einzige im gesamten Landkreis. Die Kinder gehen in den Wald-Wochen zwar unabhängig vom Wetter nach draußen, können aber auch auf die vier Wände der festen Einrichtung zurückgreifen. „Die Kombination aus reiner Zeit in der Natur und Zeit in der Einrichtung bietet die Möglichkeit, sowohl das Naturerlebnis als auch die Entwicklung und Förderung von Fähigkeiten in der Einrichtung anbieten zu können.“

Das Angebot des Kindergartens geht aber weit über das Spielen im Wald hinaus. Förster Manfred Moll ist oft zu Gast, ebenso Naturpädagogin Sabine Rücker. Zudem sind Anita Bausch und Bernd Kazenwadel mit den 17 Kindern regelmäßig auf dem Reiterhof Wurst zu Gast, wo sie einen engen Kontakt mit den vielen Hoftieren pflegen. „Bei uns dürfen sich die Kinder ausprobieren und in der Geschwindigkeit aufwachsen, in der sie möchten“, sagt Bausch. „Sie erleben hier keinen Druck und wir entscheiden zusammen, wie wir unseren Tag gestalten.“ Die Einschätzung ob es im Wald gefährlich ist, gehört ebenso dazu, wie das Toben und Spielen. Mit dem neuen Bauwagen haben die Kinder nicht nur einen Lagerplatz für Jacken, Mäntel und Taschen, sondern können sich auch im Inneren aufhalten, sollte das Wetter dann doch einmal zu schlecht werden. Denn die Waldwoche findet auch im Winter und bei schlechterem Wetter statt. „Warm bleiben wir aber trotzdem durch Bewegung“, schmunzelt Betreuer Kazenwadel.

Der gesamte Waldplatz im alten Steinbruch wurde von den beiden Betreuern und den Eltern gestaltet. Auch die Oberstenfelder Gesamtleiterin der Kindergärten, Silke Gustmann, ist mit dem Konzept zufrieden. „Wir hatten einen starken Rückgang beim Kindergarten Prevorst und hätten ihn in alter Form nicht erhalten können“, sagt sie. „Mit dem neuen Konzept kommen nicht nur Kinder aus Prevorst, sondern auch aus Gronau und Oberstenfeld. Die Kinder sind viel draußen und im Wald und trotzdem passiert extrem wenig. Im Gegenteil: Die Kinder werden durch das Spielen im Wald viel sicherer.“