Die starke Leistung von Hannes Eisele war exemplarisch für das ganze Team. Foto: avanti

Der Württembergligist schickt die HSG Böblingen/ Sindelfingen mit einem 35:26 (21:12) nach Hause.

Oberstenfeld - Es gibt ja verschiedene Formulierungen dafür, wenn einem im Sport alles – oder zumindest fast alles – gelingt. Man hat „einen Lauf“, ist „in der Zone“ oder spielt „wie aus einem Guss“. Die Handballer des SKV Oberstenfeld spielten sich am Dienstagabend im Württembergliga-Duell gegen die HSG Böblingen/Sindelfingen „in einen Flow“, wie es Trainer Michael Walter formulierte. Insbesondere in den ersten zehn Minuten funktionierte nahezu alles. Lediglich den ersten Wurf setzte Ruven Lehmann neben das Tor – vermutlich hatte er sich fast schon erschrocken, wie unbehelligt ihn die Gäste durch ihre Reihen spazieren ließen. Danach jedoch war vorne jeder Wurf ein Treffer, während hinten Keeper Nikolai Uhl mehrere Paraden aufs Parkett legte und die Abwehr den Gegner ein ums andere Mal zu Fehlern verleitete. Nach gut zehn Minuten stand es 11:4. „Diesen Start haben wir uns aber hart erarbeitet. Wir haben im Training den Fokus auf die Abwehr und die schnellen Angriffe gelegt“, zeigte sich Walter zufrieden.

Ein weiterer Pluspunkt des SKV an diesem Abend: Wann immer der Spielfluss der einen Formation auf dem Feld gerade ins Stocken geriet, konnte Michael Walter wechseln, und die frischen Spieler sorgten für neuen Schwung. Die erste Flaute kam nach dem 11:4, als den Oberstenfeldern mehr als sechs Minuten kein Treffer mehr gelingen wollte. Walter brachte Sebastian Sauerland und Jan Fuhrmann im Rückraum sowie Moritz Schädlich auf Rechtsaußen in die Partie. Und prompt baute der SKV den Vorsprung bis zur Pause wieder aus, beim 21:12 ging es in die Kabinen. „Dass es in den ersten Minuten gleich so gut funktioniert hat und Uhl gleich mehrere Würfe weggenommen hat, das hat die ganze Mannschaft gepusht. Dadurch kommt man dann in diesen Flow“, analysierte Michael Walter die erste Hälfte.

Wirklich in Sicherheit wiegen wollten und sollten sich die Oberstenfelder aber trotz des Neun-Tore-Vorsprungs nicht – aus gutem Grund: „Wir haben in dieser Saison ja schon mehrfach klare Führungen wieder verspielt. Deshalb war die Anweisung, auch in der zweiten Hälfte genauso konzentriert und engagiert zu starten“, erklärte Walter. Und so wartete man vergeblich auf die Phase, in der die HSG Böblingen/Sindelfingen den Abstand wirklich nennenswert verkürzen und die Partie spannend würde. Unter sieben Tore schmolz der Vorsprung nie. Am Ende waren es beim 35:26 wieder neun Tore Differenz, wie schon zur Pause.

„Heute hat wirklich jeder seinen Anteil gehabt. Insbesondere im Angriff haben wir es überragend gespielt. Nick Teske macht ein super Spiel, Hannes Eisele hat seine Tore erzielt, aber eben auch Jan Fuhrmann oder Güngör Cakar am Kreis“, freute sich Michael Walter, der aber auch mit seiner Abwehr hochzufrieden war. „26 Gegentore scheinen auf den ersten Blick nicht besonders wenig zu sein. Aber der Gegner hat ja bestimmt 50 Angriffe gehabt, also nur etwa 50 Prozent verwertet. Das ist nicht viel.“

SKV Oberstenfeld:
Uhl, Neumann – Fuhrmann (3), Schädlich (2), Goller (1), Pflugfelder (3/2), Stauch (4), Lehmann (2), Selcho, Cakar (4), Deseife (1), Eisele (5), Teske (7), Sauerland (3).