Der Sanitärtrakt soll bei der Freibad-Eröffnung im neuen Glanz erstrahlen. Foto: Oliver von Schaewen

Die Arbeiten im Mineralfreibad Oberes Bottwartal liegen im Zeitplan.

Oberstenfeld - Noch türmen sich die Fliesen vor dem Sanitärtrakt des Mineralfreibades Oberes Bottwartal. Doch spätestens bei der Eröffnung der neuen Badesaison soll die Baustelle Geschichte sein. „Es sieht gut aus“, sagt Markus Kleemann, Vorsitzender des Freibad-Zweckverbandes, „wir eröffnen am 1. Mai.“ Bisher liege das Projekt im Zeitplan. „Wir hatten auch keine großen unerwarteten Behinderungen.“

Der Sanitärtrakt des 1975 gebauten Freibads war vor etwa 20 Jahren zum ersten Mal saniert worden. Vor einigen Jahren nahmen Schäden erneut überhand. Fliesen waren zerbrochen, Kabinen zerschlissen und Schränke verrostet. „Der Trakt ist stark genutzt worden: Jedes Jahr halten sich etwa 200 000 Menschen dort auf“, erklärt Markus Kleemann. Besucher klagten auch immer wieder darüber, auf dem glatten Boden zu rutschen. Diese Gefahr soll mit der Sanierung ebenfalls gebannt werden.

Die Sanierung kostet die beiden Kommunen Oberstenfeld und Beilstein rund 1,1  Millionen Euro. Die Langhansgemeinde zahlt 44 Prozent, das einwohnerstärkere Oberstenfeld 56 Prozent. Für die Baumaßnahme hatte die Gemeinde die Badesaison des Jahres 2018 fünf Tage früher als sonst beendet, um zeitig genug zu beginnen.

Das Mineralfreibad war von den Nutzern eines Internet-Portals im Vorjahr so gut bewertet worden, dass es als „das schönste Freibad Deutschlands“ galt. „Das zu haben, ist etwas Besonderes“, findet Markus Kleemann, der betont, mit seinem Beilsteiner Bürgermeister-Kollegen Patrick Holl einen heißen Draht zu pflegen und mit ihm für das Freibad auf direktem Weg stets Lösungen zu finden, die den Freibadgästen zugute kommen.

Kritik am Zweckverband gab es jedoch im vergangenen November, als die dort vertretenen Räte der beiden Kommunen die Eintrittspreise deutlich erhöhten. So muss ein Erwachsener in der neuen Badesaison 5,50 statt 4,80 Euro für ein Tagesticket bezahlen. Die Abendkarte für einen Besuch von 18.30 Uhr an kostet dann drei   statt 2,50 Euro. Nutzer unserer Facebook-Seite monierten, es gebe keine Stundenkarten für Schwimmer, die sich nicht so lange in dem Mineralfreibad aufhalten wollten.

Die Einführung eines Stundentarifs hatte Markus Kleemann in seiner Stellungnahme im November nicht grundsätzlich ausgeschlossen, ein solcher Tarif sei aber bisher auch nicht nachgefragt worden. Man könne freilich das Abendticket erwerben, um sich kurz im Freibad aufzuhalten. Überdies habe der Freibad-Zweckverband die Preise seit drei Jahren nicht mehr angehoben. Die Betriebskosten stiegen aber, und das Freibad werde bereits von den Steuerzahlern der beiden Betreiberkommunen mit rund 300 000 Euro jährlich stark mitgetragen. Würden die Steuergelder das Ergebnis nicht abfedern, müssten die Gäste das Doppelte des Eintritts zahlen.