Silvio Strauß bewirbt sich um den Posten des Rathauschefs. Foto: privat

Silvio Strauß bewirbt sich um das Amt des Bürgermeisters in Erdmannhausen. Er ist 41 Jahre alt und technischer Angestellter beim Deutschen Gewerkschaftsbund. Er möchte mit seiner Persönlichkeit punkten.

Erdmannhausen - Es ist eine Premiere für Silvio Strauß, doch der 41-jährige technische Angestellte beim Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) hat sich seine Entscheidung reiflich überlegt: „Ich gehe nicht blauäugig an die Sache heran“, erklärt die ausgebildete Dienstleistungsfachkraft bei der Deutschen Post, die ihre Bewerbungsunterlagen am Sonntagabend im Briefkasten des Erdmannhäuser Rathauses deponiert hat. Es habe einige Zeit und mehrere Gespräche gebraucht, bis er sich dazu entschieden hatte, sich als Kandidat für die Wahl zum Bürgermeister aufstellen zu lassen.

Politisch interessiert ist Silvio Strauß schon lange: Bereits mit 16 Jahren trat er in die SPD ein, im vergangenen Dezember wurde er für seine 25-jährige Mitgliedschaft geehrt. Politisch betätigt hat er sich bisher eher im Hintergrund: Er ist Kassier im Ludwigsburger Ortsverein und wohnt seit rund zwei Jahrzehnten in der Barockstadt. Der gebürtige Thüringer legt aber Wert darauf, nicht auf einem SPD-Ticket für die Bürgermeisterwahl in Erdmannhausen am 15. März anzutreten, sondern als unabhängiger Kandidat. „Ich möchte ein Bürgermeister für alle Bürger von Erdmannhausen werden“, erklärt er.

Er hat die Brezelkommune als eine „idyllische Gemeinde“ kennen gelernt. Als Mitglied der neuapostolischen Kirche war er schon zu der ein oder anderen Veranstaltung in der Halle auf der Schray. Da es bei einer Bürgermeisterwahl stark auf die Persönlichkeit der Kandidaten ankomme, will er mit ebendieser punkten: „Ich möchte mit den Bürgern ins Gespräch kommen, und werde zu diesem Zweck die Leute auf der Straße ansprechen und von Haustür zu Haustüre ziehen“, erklärt Silvio Strauß. Darüber hinaus plant er auch einen Facebook-Auftritt, um mit den Bürgern direkt kommunizieren zu können.

Er will die Erdmannhäuser beispielsweise fragen, was er als Bürgermeister besser machen könne. „Mit solchen Fragestellungen nimmt man die Bürger mit ins Boot“, weiß der Ludwigsburger. Unter anderem will er die Themen (Elektro-)Mobilität und verschiedene Aspekte der Gemeindeentwicklung ansprechen. „Ich will in den nächsten zwei Wochen aber auch mit den Erdmannhäuser Bürgern ins Gespräch kommen und mir anhören, welche Themen für sie wichtig sind“, führt Strauß weiter aus. Auch mit den Vereinen will er ins Gespräch kommen. „Es ist toll, dass es engagierte Ehrenamtliche gibt, die sich für das Gemeinwohl einsetzen“, lobt er.

Silvio Strauß arbeitet seit mehr als sechs Jahren für den Deutschen Gewerkschaftsbund. Im Jahr 2013 hatte er sich als Büroleiter bei der Initiative „Menschenkette gegen rechts“ engagiert. Davor war er bei verschiedenen Firmen unter anderem in den Bereichen Beratung und Verkauf, Reklamationsbearbeitung, im Personalwesen und als Verkaufstrainer tätig.

Sollte er gewählt werden, wird er „mit 99-prozentiger Wahrscheinlichkeit“ nach Erdmannhausen ziehen. „Als Bürgermeister sollte man vor Ort sein und den Bürgern auch außerhalb der Dienstzeiten zur Verfügung stehen“, meint der 41-Jährige.