Große und kleine Sammler wurden auf dem Flohmarkt beim Freibad fündig. Foto: Ralf Poller/Avanti/i

Mit einem vielfältigen Angebot lockt der Musikverein Oberstenfeld zahlreiche Besucher zum Kinderfest auf dem Parkplatz des Mineral­freibads Oberes Bottwartal.

Oberstenfeld - Endlich, endlich können wir wieder etwas für die Kinder anbieten!“ Tina Albert ist erleichtert und glücklich. Die Erste Vorsitzende des Musikvereins in Oberstenfeld wünschte sich: „Für die Kinder soll das alles kostenlos sein.“ Daher sei dann zur ursprünglichen Idee der Spielstationen für die Kinder noch schnell die Bewirtung hinzugekommen. Denn so ein Fest müsse ja auch finanziert werden. „Die Auflagen sind schon anspruchsvoll genug, aber wir haben es geschafft und können endlich wieder etwas für Kinder tun“, beschreibt sie die zahlreichen Hürden zur coronagerechten Umsetzung aller Hygieneauflagen.

Wie zur Bestätigung schießen die Jüngsten begeistert mit dem Bogen Pfeile auf Scheiben und Frösche aus Kunststoff, schießen Bälle auf Dosenstapel oder stapfen beim Dosenstelzenlauf durch einen Geschicklichkeitsparcours. Einige der Stationen werden dank der guten Zusammenarbeit mit der TSG am Ort und deren Schützen- und Bogensportabteilung angeboten.

Die Stimmung ist gut, bei Helfern wie beim Publikum

Mama Dilay feuert ihre sechsjährige Tochter Elya und die halb so alte Aylis an. „Wir haben vom Kindergarten von diesem schönen Fest erfahren“, erzählt sie. Es ist für sie die lang ersehnte und schmerzlich vermisste Abwechslung für ihre Kinder. „Schaut mal, dort hinten gibt es Crêpes“ – und schon stehen sie in der Schlange an.

Die Stimmung ist gut, bei Helfern wie beim Publikum. Tanja Sinn steht mit Werner Gutmann hinter der Crêpes-Theke, die beiden scherzen miteinander. Wenn Gutmann keine Teigköstlichkeiten backt, ist er Dirigent im Musikverein.

Der Duft der Crêpes lockt mehr und mehr Zuschauer an – das ist auch für die Kasse des Musikvereins gut. „Sie können sich gar nicht vorstellen, wie viel die Noten und das ganze Drumherum für die Ausbildung der Kinder kostet“, weiß Gutmann aus Erfahrung.

Unterstützung eines Schützenvereins im Ahrtal

Die andere Seite des Parkplatzes gleicht einem Basar. Für den Flohmarkt wurden Kinderzimmer, Keller und Dachböden durchforstet oder entrümpelt. Miriam ist mit ihren drei Nichten gerade erst angekommen. Sie wolle sich zuerst orientieren, sagt sie. Nachher gehe es dann weiter zum Kinderfest.

Christina Nesper-Joza sitzt auf der Heckklappe eines Autos und beobachtet das bunte Treiben vorne an ihrem Stand. Die Erlöse ihres Engagements kommen einem Schützenverein im hochwassergeplagten Ahrtal zugute, erklärt sie. Und wie schwer es Vereine in diesen Zeiten haben, weiß Nesper-Joza nur zu gut aus eigener Erfahrung: In ihrer Freizeit ist sie Jugendleiterin beim TSV Gronau und kümmert sich mit um die Finanzen. Daher war sie sofort dafür, den Musikverein bei dieser Aktion zu unterstützen. „Gemeinsam sind wir schließlich stärker“, ist die leidenschaftlich ehrenamtlich aktive Oberstenfelderin überzeugt.