Krämer haben ihre Waren am Montag feilgeboten, am Sonntag hatten die CDU und der Kleeblatt-Förderverein eingeladen. Foto: Frank Wittmer

Der Murrer Krämermarkt besticht durch seine Effizienz: Wer kommt, kauft auch meistens, sagen die Händler. Ihnen ist ein Käufer lieber als zehn Gucker.

Murr - Der Regenguss am Nachmittag hätte nicht sein müssen, aber ansonsten sind die Händler beim Krämermarkt zum Abschluss der Murrer Kirbe zufrieden. „Ich habe hier treue Kunden, die wissen was sie wollen“, sagt Christoph Wiecha. Und wenn sie dann gleich zahlen und wieder gehen, ist dem Esslinger das allemal lieber als eine Menschentraube um seinen Stand. In seinem „Gemischtwarenladen“ hat Wiecha 2500 Teile wie die Kronenreibe, den Rohkostwellenschneider oder den Gourmethobel. „Ich such’ so ein kleines Bürstle, wo man in die Löchle im Spülstein reinkommt“, fragt eine ältere Dame. Hier kann geholfen werden.

Lieber ein Käufer als zehn Gucker ist auch das Motto von Heidrun Klein aus Backnang. „Es ist nicht überlaufen, aber die, die kommen, kaufen auch.“ Mit selbst gemachtem Schmuck hebt sich die Hobbykünstlerin vom übrigen Angebot ab wie XXL-Schlüpfer oder Kittelschürzen, die aber ebenso gesucht und gefunden werden.

Petra Zschaler aus Affalterbach hat Schnullerbändchen, Schnuffeltücher und Mützchen im Angebot. „Ich komme ursprünglich aus Murr, deshalb komme ich immer gerne hier zum Krämermarkt.“ Mit ihrer Freundin Andreia Holz aus Ludwigsburg betreibt sie den Internet-Shop „Klaus‘ Kinderkram“, wo es allerlei Handgemachtes gibt. „Das ist ganz was anderes hier. Es ist einfach schön, eine Rückmeldung zu bekommen. Viele bleiben stehen und sagen: ,Ist das aber schön‘. Das freut mich dann, wenn sie was kaufen, natürlich umso mehr.“ Für die Hobbykünstlerinnen ist der Krämermarkt „fast wie Urlaub“, zumal sich die beiden sonst nicht so häufig sehen. „Es macht Spaß, mal ein Schwätzle zu halten.“

Solange die Sonne scheint, genießen Kunden und Händler das schöne Wetter und die entspannte Atmosphäre, gerade weil es nicht so drangvoll eng zugeht. Man schlotzt ein Eis, schlendert über den Markt und schaut mal, was es gibt. Wollmützen, Ohrwärmer und Socken für die bald anstehende kalte Jahreszeit gibt es ebenso wie Weihnachtskarten, Würstle von der „Schleckergosch“ oder Süßigkeiten in nahezu allen Varianten.

Am Sonntag hatten der CDU-Gemeindeverband und der Kleeblatt-Förderverein zur „Herbstlaube“ auf den Dorfplatz eingeladen. Bei Kaffee und Kuchen, Wein und Zwiebelkuchen gab es einen Gedankenaustausch mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten Eberhard Gienger, dem Landtagsabgeordneten Manfred Hollenbach, seinem Nachfolge-Kandidaten Fabian Gramling sowie dem Präsidenten des Landtags Baden-Württemberg, Wilfried Klenk.