Diese Illustration zeigt, wie die Fußgängerzone nach der Umgestaltung einmal ausschauen könnte. Foto: B/ldauf Architekten

Die Generalüberholung und Verschönerung der Marktstraße ist lange vorbereitet worden. Nun geht es langsam ans Eingemachte. Anfang Oktober rollen die Bagger an.

Marbach - Es wird zwar auch eine ganze Menge Geld verbuddelt, aber nicht nur deshalb ist die Umgestaltung der Marbacher Fußgängerzone eines der wichtigsten Projekte der vergangenen Jahre in Marbach. Räte, Verwaltung, Händler und Bürger setzen große Hoffnung darauf, dass mit der Verschönerung wieder mehr Leben in die Marktstraße einkehrt. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass der Weg dahin recht steinig ist.

Denn die Arbeiten werden eine ganze Weile dauern und mit Einschränkungen verbunden sein. Auf eben diese Unbilden müssen sich Anwohner und Geschäftsleute langsam, aber sicher einstellen. Denn bald schon wird der Spatenstich stattfinden.

Kein Bauen auf der grünen Wiese

Der Ausschuss für Umwelt und Technik hat in seiner jüngsten Sitzung die Arbeiten an die Albert Amos GmbH & Co. KG aus Brackenheim für 4,48 Millionen Euro vergeben. Damit liege man im Kostenrahmen, berichtete Bauamtsleiter Dieter Wanner. Über diesen Umstand darf sich die Stadt umso glücklicher schätzen, als lediglich zwei Firmen überhaupt ein Angebot abgegeben hatten. „Das zeigt, dass es doch eine ganz schön schwierige Aufgabe ist. Das ist kein Bauen auf der grünen Wiese“, konstatierte Wanner.

Vom Ablauf her werde es Stand jetzt so sein, dass Mitte September der offizielle Startschuss erfolgt. Wobei dann zunächst nur Vorarbeiten anstehen. Richtig zur Sache werde es ab dem 4. Oktober gehen, wenn man voll in die Sanierung einsteige. Von da an wird auch so schnell keine Ruhe in der Marktstraße einkehren. Man gehe von einer Bauzeit von rund zwei Jahren aus, sagte Dieter Wanner.

Endbelag soll nicht gleich wieder überfahren werden

Allerdings wird nicht immer überall gehämmert und gebohrt. Die Sanierung soll in sechs Abschnitten abgewickelt werden. „Man wird im Bereich Obere Holdergasse/Stadtkirche beginnen und sich dann hocharbeiten in den Bereich zwischen den Rathäusern – und dann von unten nach oben in der Marktstraße mit dem Tiefbau entlanggehen“, kündigte Wanner an. Anschließend werde eine Tragschicht aufgebracht.

Ganz am Ende soll das neue Pflaster modelliert werden. Bei diesem Arbeitsschritt arbeiten sich die Leute der Albert Amos GmbH von oben nach unten durch. Mit diesem Vorgehen soll sichergestellt werden, dass der frisch aufgebrachte Endbelag nicht gleich wieder von Baufahrzeugen überrollt wird, erläuterte Wanner. Ein weiterer Vorteil dieser Methode ist, dass man nicht sofort den Naturstein braucht, der in der Fußgängerzone verlegt werden soll. Dafür müsse man aktuell nämlich mit Lieferzeiten von bis zu einem Jahr rechnen, berichtete der Chef des Bauamts. Dass hänge damit zusammen, dass die Nachfrage nach Material aus Europa wegen der schwer durchschaubaren Lieferketten in Asien angezogen habe. „Und wir haben uns ja entschieden, einen Stein aus dem Elsass zu nehmen“, erklärte Wanner.

Lange Lieferzeiten für Natursteine

Daran hatte nun auch im Nachgang niemand etwas auszusetzen. Susanne Wichmann von den Grünen betonte jedoch, dass mit dem nahenden Beginn der Arbeiten auch der Startschuss für Heike Büttner fallen müsse. Die Citymanagerin sei nun gefragt, sich um die Einzelhändler zu kümmern und ein Leitsystem für Fußgänger zu entwickeln. Man sei bei dem Thema am Ball und werde „das Ganze auf jeden Fall zum Start aufs Gleis setzen“, versicherte Bürgermeister Jan Trost.