Trotz neuem Namen blieb Altbewährtes erhalten: Die Besucher der Auto- und Freizeitmesse konnten die Neuheiten verschiedener Hersteller in Augenschein nehmen. Foto: Andreas Essig

Der Motor-Sport-Club (MSC) Marbach geht mit der Zeit: Bei der 43. Ausrichtung der früheren Auto- und Motorradmesse am Wochenende erweitert sich das Messespektrum in Richtung Mobilität und Freizeit. Erstmals sind auch Radhändler mit von der Partie.

Jugendleiter Jörg Müller lacht über das ganze Gesicht. Trotz laufender Wettkämpfe sind 15 Trial-Kinder und -Jugendliche vom Motor-Sport-Club Marbach (MSC) beim Parcours in der Schulstraße angetreten. Sprünge mit dem Motorrad über Hindernisse aus Paletten oder gar über Autos verlangen den jugendlichen Fahrern alles ab. Hier ist Geschicklichkeit, Gleichgewicht und fahrerisches Können gefragt. „Wer Fahrrad fahren kann, kann auch bei uns beginnen“, sagt Müller über die Voraussetzungen zum Einstieg. Doch davor braucht es zunächst einmal Schutzausrüstung – und ein eigenes Motorrad.

Mit ihren Vorführungen sind die Jüngsten ein Publikumsmagnet bei der 43. Ausgabe der Messe des MSC, die dieses Jahr unter dem Namen „Auto- und Freizeitmesse“ läuft. Sieht man die leuchtenden Kinderaugen in den Zuschauerreihen, braucht sich das MSC-Team bei rund 300 Mitgliedern wohl keine Nachwuchssorgen machen. Lediglich der weibliche Anteil bei den Trialfahrerinnen dürfte noch wachsen. Die 14-jährige Helene ist da im Jugendbereich eher die Ausnahme.

Nachhaltigkeit spielt bei der Mobilität eine stärkere Rolle

Wie das Mobilitätsverhalten, hat sich auch das Spektrum der Messe geändert. Die Palette ist dieses Jahr erstmals viel breiter: Neben Autohäusern bekannter Marken finden sich auch Fahrradhäuser oder Firmen, die Sets zur Umrüstung eines Fahrrads zum E-Bike anbieten. Zusätzlich gibt es mehrmals täglich verschiedene Kurse zu Fahrtechnik, Pannenhilfe oder Tour-Vorbereitung. Und die Räder und E-Bikes können natürlich gleich vor Ort getestet werden.

Auch der Anbieter eines Abenteuermobils, mit dem sich wohl selbst die Wüste Gobi erobern ließe, ist in Marbach vertreten. Auf der geländegängigen Chassis ist in diesem Fall gleich eine komplette Campingkabine mitsamt Fahrradgarage im Heck aufgebaut. „Freizeit und Mobilität total“, scheint hier das Motto zu sein. Und weil das Ganze gerne auch nachhaltig sein darf, ist ein Solarprofi vom alten Kraftwerksgelände in Marbach mit dabei. Dank seiner Technik können dann die energiehungrigen Freizeitvergnügen CO2-neutral wieder aufgeladen werden für das nächste Abenteuer.

Richtig Fahrradfahren will gelernt sein

Etwas entspannter lässt es dagegen die Mountainbike-Schule Trailskills angehen, die auf der Messe ihre Kurse für Fahrtechnik mit dem E-Bike – gerade für ältere Menschen – vorstellt. Mit einem Fahrradhaus haben sie gemeinsam eine Parcours- und Geschicklichkeitsstrecke aufgebaut. „Allein einmal den Bremsweg und die richtige Benutzung beider Bremsen zu erleben, hilft vielen schon enorm“, sagt Inhaber Marcus Euerle von der Fahrradschule. Eine Fitnessschule mit Praxis für Physiotherapie misst an ihrem Stand auf Wunsch gleich vor ort die Körperfettwerte der Besucherinnen und Besucher.

Im Anschluss können sich die Besucher noch auf ein „Airbike“ schwingen und ihre Fitness überprüfen. Profis schwören auf das Gerät, bei dem nicht nur getreten, sondern gleichzeitig mit den Armen wie auf einer Tretmühle gepusht wird – und das sicher auch für Autofahrer interessant ist.

Max Bahmann, Macher und Organisator der Messe sowie MSC-Vorstandsmitglied ist zufrieden: „Wir wünschen uns natürlich viel Publikumsverkehr. Und wenn nebenbei durch die Bewirtung auch noch etwas in die Vereinskasse kommt, dann freuen wir uns auch darüber ganz besonders.“