Diakonin Carmen Meinhardt-Pfleiderer gratuliert Jochen Zowe. Foto: avanti

Jochen Zowe, 37, leitet das evangelische Ferien-Waldheim seit 25 Jahren. Dafür gab’s jetzt eine Auszeichnung.

Marbach - Beim traditionellen Familiengottesdienst der Waldheim-Freizeit ehrte Dekan Heinz-Werner Neudorfer deren Leiter in der Alexanderkirche. Dabei wunderte er sich über das noch relativ jugendliche Aussehen von Jochen Zowe. Tatsächlich ist der gerade mal 37 Jahre alt. Er hat eben früh begonnen mit dem Ehrenamt beim Waldheim, einer Form der Stadtrandfreizeit in den großen Sommerferien. Selbst als Kind dabei, wurde der Marbacher mit zwölf Jahren Gruppenhelfer – zu einer Zeit, als dies noch möglich war. Heute ist das Mindestalter dafür 14 Jahre. Jochen Zowe blieb dabei und traute sich schließlich die Komplettleitung der Freizeit zu, als die Stelle des damaligen Leiters, des Diakons Joachim Bauer, entfiel und das Marbacher Waldheim kurz auf der Kippe stand.

Werner Hertler, Vorsitzender des Kirchengemeinderats, dankte Zowe für seinen Einsatz und forderte vom Publikum einen „saumäßig kräftigen Beifall“, den es prompt lieferte. Dankbar, so Hertler, sei die Kirchengemeinde als Träger auch, weil Zowe trotz seines Umzugs nach Kirchberg weiterhin die Leitung des Waldheims übernehme. Dazu gehört die Planung des Programms mit den 30 jugendlichen Mitarbeitern und deren Schulung. Auf dem Unterrichtsplan stehen das Jugendschutzgesetz, das Infektionsschutzgesetz, Erste Hilfe, Organisation, christliche Jugendarbeit.

Für die zwei Wochen Waldheim nimmt der Gebäudemanager und Familienvater sich Tage von seinem Jahresurlaub. Warum er das weiterhin betreibt? „Es macht mir einfach Spaß und beflügelt mich“, sagt Jochen Zowe, der sich auch als Kirchengemeinderat engagierte. Dieses Amt kann er seit dem Wegzug hier nicht mehr ausüben. Abgesehen vom Spaß mit den Kindern, der ihm beim gemeinsamen Singen eines Liedes in der Kirche anzumerken war, freut Zowe sich, mit dem Waldheim helfen zu können. Es beschere auch denjenigen Kindern Ferienfreuden, die nicht wegfahren könnten, und es entlaste zum Beispiel Alleinerziehende.