Die handgefertigten Erzeugnisse gefielen den Gästen. Foto: a

Die renovierte Kelter in Rielingshausen wird mit Leben gefüllt. Erstmals fand ein Kunstmarkt mit handgefertigten Produkten statt. Das Interesse war groß.

Marbach-Rielingshausen - Direkt beim Eintreten in die Rielingshäuser Kelter fallen die großen Holzarbeiten von Matthias Schadt ins Auge. Herzen und Hasen, Rentieren und anderen Formen hat er eine besondere, künstlerische Gestaltung gegeben. Gerne bleiben die Besucher der „Kunst von daheim“-Ausstellung, die der Heimat- und Museumsvereins Rielingshausen zum ersten Mal ins Leben gerufen hat, bei ihm stehen.

Künstlerkollegen wie Tanja Hörmann, die an ihrem Stand zwar keinen Duft, aber mit ihrer Kunstblumendeko alles im Zeichen der Rose anbietet, lenken ebenfalls die Blicke auf sich. Alfons Spiller etwa zeigt seine Vogel- und Bienenhäuschen, die er am Nachmittag auch im Rahmen des Kinderprogramms zum Selbermachen anbietet. Die Töpfermeisterin Susanne Maurer widmet ihre Schaffenskraft an dem Sonntag ebenfalls den Jüngsten: bei ihr darf nach Herzenslust geformt und geknetet werden: mit Ton natürlich. Textildesignerin Renata Domogalla hilft beim Wiederverwenden alter Materialien und zeigt an ihrem Stand beispielsweise, was sich aus alten Jeans Tolles herstellen lässt.

Und dass es in der neu renovierten Kelter appetitlich duftet, das liegt unter anderem am warmen Brotgeruch, den Sabine Stickel gemeinsam mit Tochter Sabrina im Steinofen erzeugt. Mit einem Vorteig und wenig Hefe angesetzt, darf der Teig bei ihr besonders lange ruhen, damit sich der Geschmack kräftig entfaltet. Der Förderverein der Quellen-Grundschule begeistert die Schleckermäuler unter den Gästen mit 30 selbst gebackenen Kuchen. Und der Förderverein Asyl bietet für die Hungrigen Maultaschen in der Brühe an. Klar, dass sich der stellvertretende Ortsvorsteher Lothar Sondermeyer angesichts dieser künstlerischen Vielfalt und dem damit verbundenen Engagement sichtlich wohlfühlt, als er die zahlreich erschienenen Gäste im Namen des Heimat- und Museumsvereins willkommen heißt. Schließlich gilt es, die renovierte Kelter wiederzubeleben, die jetzt im neuen Licht erstrahlt. Ein Bemühen, das Christiane Scheuing-Bartelmess zu verdanken ist, die die Organisation des Kleinkunsttages federführend übernommen und die Künstler akquiriert hat.

Claudia Thannheimer vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz kokettiert augenzwinkernd mit der Tatsache, dass eigentlich ja Minister Hauk auf der Wunschliste der Redner gestanden habe, die Besucher aber nun „statt der S-Klasse mit einem Smart vorlieb nehmen müssen“. Mit Frische und   Humor informierte die Regierungsdirektorin über die Aufgaben eines Landwirtschaftsministeriums und betonte, dass es rundum um „das Leben auf dem Land“ ginge, das in Baden-Württemberg immerhin 70 Prozent ausmache. „Etwa jeder Dritte lebt hier im Ländlichen Raum“, so Thannheimer, die ihn „als Rückgrat unseres Landes“ bezeichnet, und der durch eine aktive Mitmachgesellschaft gekennzeichnet sei. Die Ausstellung in der Rielingshäuser Kelter ist für sie ein wahrhaft gelungenes Beispiel dafür.