An dem Seniorenheim wird noch gearbeitet. Ende September sollen sich die Pforten öffnen. Foto: KS-Images.de

Neues Haus in Rielingshausen sollte im Juli eröffnen. Doch der Termin ließ sich nicht mehr halten.

Marbach-Rielingshausen - Beim Richtfest Ende Oktober zeigten sich die Verantwortlichen noch zuversichtlich, dass das neue Seniorenheim in Rielingshausen spätestens zum Sommer seine Pforten würde öffnen können. Am 1. Juli sollte es eigentlich losgehen, bestätigt Frank El-Banany, Regionalleiter Rems-Murr von Dienste für Menschen – dem Betreiber der Einrichtung, der in der Diakonie verwurzelt ist. Doch dieses Datum ist verstrichen und die Türen sind nach wie vor verschlossen. Das hat man natürlich auch in Rielingshausen registriert, sodass Jochen Biesinger von der CDU nun im Ortschaftsrat bei der Verwaltung nachhakte, wie der Stand der Dinge sei. Zumal ja Personal auf den 1. Juli gesucht worden sei.

Der Bauamtsleiter Dieter Wanner konnte allerdings kein Licht ins Dunkel bringen. „Da muss ich passen, was den Zeitpunkt der Inbetriebnahme angeht“, sagte er. Fakt sei aber, dass bis dato kein Antrag auf eine Schlussabnahme des Baus eingegangen sei. Insofern gehe er nicht davon aus, dass in den nächsten vier Wochen die ersten Bewohner in das Haus ziehen werden.

Eine Vermutung, mit der der Chef des Bauamts voll ins Schwarze getroffen hat. „Die Inbetriebnahme ist jetzt für den 28. September geplant“, berichtet Frank El-Banany. Grund für die Verzögerung von rund drei Monaten sei die Corona-Krise. Zum einen habe es Probleme mit dem Nachschub an Materialien für das Projekt gegeben. Zum anderen habe es wegen der Pandemie an Manpower gefehlt. Zu Ostern hätten sich beispielsweise ausländische Arbeitskräfte in ihre Heimatländer begeben, um dann erst verspätet wieder zurückzukehren. „Das war am Ende nicht mehr aufzuholen“, konstatiert Frank El-Banany. Folglich habe man den ursprünglich ins Auge gefassten Termin verschieben müssen.

Gleichwohl wurde zum 1. Juli bereits Personal angestellt, das sich von Herbst an in dem neuen Haus in Rielingshausen um die Senioren kümmern soll. Die Pflegekräfte arbeiteten derzeit in anderen Heimen von Dienste für Menschen, sagt El-Banany. Darin erkennt er letztlich sogar einen Vorteil. „Sie werden sehr gut eingearbeitet und kennen unser System. Wenn sie dann nach Rielingshausen kommen, ist keine große Einarbeitungszeit mehr nötig“, erläutert der Regionalleiter. Man habe inzwischen auch so viele Pflegekräfte akquirieren können, dass ein Starterteam für Ende September bereitstehe. Zudem habe man schon viele Anfragen für die 30 Plätze, die in dem Heim für Senioren zur Verfügung stehen werden. El-Banany macht sich auch perspektivisch keine Sorgen um die Auslastung des Hauses, selbst wenn sich mit der Evangelischen Heimstiftung auf dem Marbacher Krankenhausgelände ein großer Player auf dem Pflegemarkt in der Nähe ansiedeln will. Bis die Heimstiftung ihre Pläne umsetzen könne, sei das eigene Haus längst etabliert, ist El-Banany überzeugt. Ferner stehe man mit der eher kleinen Einrichtung nicht in direkter Konkurrenz zu dem Angebot, das in der Kernstadt angedacht ist.

El-Banany streicht in dem Zusammenhang auch die „gewisse Atmosphäre“ heraus, die viele Häuser mit überschaubarer Bettenzahl auszeichne. Wichtig ist ihm ebenso ein gutes Verhältnis mit den Nachbarn. Folglich ist er nicht glücklich darüber, dass es wegen der Baustelle offenbar zu Unannehmlichkeiten gekommen ist. Jochen Biesinger berichtet im Ortschaftsrat von Plastikfolien oder Styropor, die durch den Wind auf die Grundstücke von Anliegern in der Alemannenstraße geblasen würden. „Rund um die Baustelle sieht es ziemlich wild aus, teilweise ist auch die Abschrankung nicht immer gegeben über die Nacht und übers Wochenende“, meinte Biesinger. „Das Problem ist für mich völlig neu“, sagt Frank El-Banany. Sein Arbeitgeber sei nur der Mieter des Hauses, für die Errichtung sei eine andere Firma zuständig. Hätte man schon eher davon gehört, wäre man natürlich auf den Bauleiter zugegangen, um eine Lösung für die Probleme zu finden.