Das Bildungszentrum bekommt bald eine anderes Gesicht. Foto: Werner Kuhnle

Der Umbau im Bildungszentrum startet bald. Eine Gemeinderätin bemängelt, dass Lehrer über Details im Unklaren seien.

Marbach - Das Projekt wurde über mehrere Monate geplant. Nun wird es bald ernst. Der Gemeindeverwaltungsband Marbach hat am Donnerstag ein mehrere Millionen Euro schweres Paket für die Sanierung des Bildungszentrums geschnürt und eine ganze Palette von Gewerken vergeben. Schon zuvor waren in einer ersten Auftragsrunde mit vorbereitenden Arbeiten acht Container bestellt worden, in die der Unterricht während der anvisierten Generalüberholung teilweise ausgelagert werden muss. Der Bauamtsleiter der Schillerstadt, Dieter Wanner, kündigte an, dass die Module am 11. November aufgestellt werden sollen – womit man dann langsam, aber sicher richtig in die Umgestaltungsphase einsteigen kann.

Die einzelnen Aufträge, die unter anderem den Trockenbau, Fensterarbeiten, den Bodenbelag, die Fassade, die Dachabdichtung und die Elektrotechnik betreffen, wurden jetzt von den Gremiumsmitgliedern aus Affalterbach, Benningen, Erdmannhausen und Marbach einmütig vergeben. Dennoch ging der Tagesordnungspunkt nicht völlig geräuschlos über die Bühne. Das lag an Ilona Schondelmaier von der Erdmannhäuser CDU, die die Informationspolitik gegenüber den Pädagogen vor Ort bemängelte.

Die Lehrer müssten doch wissen, wann genau und wie sie in die Behelfsklassenzimmer umziehen müssten, meinte sie. Außerdem sollte ihnen klar sein, wie die Container bestückt und ausstaffiert sind. Damit nahm Ilona Schondelmaier Bezug auf den Umstand, dass bei dem nun anstehenden ersten Bauabschnitt auch Technikräume betroffen sind. „Und diese Fachräume bedürfen einer besonderen Ausstattung, zum Beispiel in Form einer elektrischen Steckdose“, gab die Erdmannhäuserin, die selbst an der Marbacher Anne-Frank-Realschule unterrichtet, zu bedenken.

Dieter Wanner erklärt dazu auf Nachfrage, dass er noch nachhaken müsse, inwieweit die Module auch als Technikräume genutzt werden sollen. Fakt sei aber, dass Fachzimmer bei der ersten Sanierungsphase mit im Boot seien. Vom Haupteingang kommend werde dabei der ganze rechte Trakt auf Vordermann gebracht – also im Grunde die gesamte dort angesiedelte Gemeinschaftsschule.

Zu den Ausführungen von Ilona Schondelmaier merkte der Marbacher Bürgermeister Jan Trost als Vorsitzender des Gemeindeverwaltungsverband an, dass „Kommunikation sehr wichtig ist“. Dieter Wanner war zudem davon ausgegangen, dass der zuständige Planer mit der Schulleitung in Kontakt stehe „und diese Sachen im Vorfeld abgestimmt wurden“, wie er betonte. „Das kann ich leider verneinen, dass dem so ist“, erwiderte Ilona Schondelmaier. „Also ich habe einen anderen Kenntnisstand“, hielt daraufhin Dieter Wanner entgegen.

Wer nun Recht hat? Silke Benner, die Leiterin der Tobias-Mayer-Gemeinschaftsschule, reagiert auf diese Frage diplomatisch. „Es gab im Vorfeld diverse Besprechungen mit den Schulleitungen zu dem Thema. Ein weiterer Termin mit der Stadt findet am Montag statt. Dann soll es auch um Details zu der Planung gehen“, erklärt Silke Benner – und lässt damit ein klein wenig durchklingen, dass aus Sicht der Schulen schon noch die eine oder andere Information im Hinblick auf den genauen Ablauf der Sanierung und die damit verbundenen Konsequenzen fehlt.

Ganz nach Wunsch läuft das Vorhaben indes bis dato in finanzieller Hinsicht. Mit dem aktuellen Paket seien immerhin schon rund 30 Prozent aller Aufträge erteilt worden und man habe im Vergleich zur Kostenschätzung sogar noch einen Puffer, sagte Dieter Wanner. Das sei jedoch auch gut so. Man wisse schließlich nie, welche Überraschungen bei einem Projekt, bei dem im Bestand saniert wird, auftauchen.