Angesichts des musikalischen Nachwuchses sieht der Vorstand der Zukunft gelassen entgegen. Foto: avanti

Das Konzert junger und erwachsener Blasmusiker hat gezeigt: Nachwuchsförderung ist wichtig.

Marbach - Kaum ein Instrument ist so schwer zu erlernen wie ein Blasinstrument. Und doch hat der Nachwuchs am Sonntag in der Stadthalle nicht nur Familienmitglieder überzeugt, sondern auch den ersten Vorsitzenden der Stadtkapelle- Musikverein Marbach, Manfred Hoerner. „Ich bin stolz auf euch“, zollte er sowohl der Bläserklasse 3 und 4 der Grundschule, den FSG Winds als auch dem vereinseigenen Jugendorchester großes Lob. „Da ist mir für die Zukunft nicht bang.“

In der Tat war es beeindruckend, wieviel die Grundschüler in den ein oder zwei Jahren, seit sie mit ihren Instrumenten begonnen haben, schon gelernt haben. Trotz einiger weniger schiefer Töne meisterten die 15 Jungen und Mädchen ihre Stücke mit erstaunlicher Präzision und Sicherheit. Ebenso hören lassen konnte sich das Jugendorchester, in dem derzeit knapp 20 junge Musiker zwischen zehn und 14 Jahren spielen. Sie erklimmen nach den Bläserklassen nun die nächste Stufe der musikalischen Kunst, was auch bei den ebenfalls sehr gut gemeisterten anspruchsvolleren Stücken zu hören war. Beide Gruppen werden von der jungen Dirigentin Tatiana Kuhnle geleitet. „Es ist total wichtig, dass die Musiker im Orchester Spielerfahrung sammeln“, erklärte sie ihr Engagement. Das Jugendorchester habe es schon früher im Verein gegeben, nun sei es dank der Bläserklassen seit Oktober 2018 wieder auferstanden.

Etwa gleich alt wie die Mitglieder des Jugendorchesters sind die „FSG Winds“, die knapp 50 jungen Blasmusiker am Friedrich-Schiller-Gymnasium unter Leitung von Helen Volz. „Sie haben eine tolle Mannschaft und gezeigt, dass die Blasmusik in Marbach lebt“, sprach Hoerner ihr und dem Orchester seine Anerkennung für einen rundum gelungenen Auftritt aus, bei dem die Bläser nicht nur durch ein Schlagzeug, sondern auch durch einen Kontrabass und ein Xylophon ergänzt wurden.

Inhaltlich entführten die Kinder und Jugendlichen mit ihrer Musik auf eine Reise, die ins Weltall, nach Paris, auf einen wilden Fluss, in die Neue Welt und in den Dschungel. Musikalisch gesehen führte die sonntägliche Konzertreise von den Anfängern bis hin zu den Könnern der Stadtkapelle-Musikverein Marbach unter der Leitung von Thomas Conrad. Die Erwachsenen machten mit ihrem Auftritt deutlich, dass der Nachwuchs zwar auf einem hervorragenden Weg ist, aber dass naturgemäß auch noch so viel Begabung der „jungen Hüpfer“ nicht die Übung und die Erfahrung ersetzt, über die die „alten Hasen“ verfügen. Mit ihrer Präsentation von „Suspiros de España, einem Konzert-Pasodoble, ließen sie sogar vergessen, dass sonst eigentlich die Gitarre als das typische spanische Instrument gilt. Von allen Orchestern forderte das Publikum eine Passage. Wie von den jungen Musikern auch, forderte und bekam das Publikum auch von den Erwachsenen eine Zugabe.