An diesem besonderen Abend sind die Schüler die „Stars der Show“. Foto: avanti

Das Abschlusskonzert der internationalen Klasse hat am Freitag stattgefunden.

Marbach - Das Schuljahr neigt sich dem Ende zu, vier Wochen sind es noch bis zu den Sommerferien. Auf der Zielgerade befinden sich die Schüler derzeit, für die Gastschüler der International Fellowship Class (IFC) am Friedrich-Schiller-Gymnasium bedeutet das: Bald geht es zurück in ihre Länder. Seit September haben die insgesamt 15 Schüler aus zwölf Nationen hier verbracht, gemeinsam mit Schülern aus Deutschland gelernt. Um das zu feiern, hat am Freitag das Abschlusskonzert der IFC im Musiksaal des Marbacher Gymnasiums stattgefunden. Kein Konzert im klassischen Sinn, Projektleiterin Natalia Sipos beschreibt es als einen „Abend, an dem die Schüler die Stars der Show“ sind. Jeder der 56 Schüler hat sich beteiligt, mit Gedichten, Musikstücken oder der Erstellung einer Diashow. Selbstverständlich bilingual moderiert von Lance Scherat und Jakob Schweter. Der erste Programmpunkt findet im Freien statt: Thai Chi, angeleitet von Schülerin Liz Gerlach. Die Marbacherin ist Halbchinesin, auf die Idee, diesen Part beizusteuern kam sie durch einen Vortrag. „Mein Lehrer war so begeistert und hat mich gefragt, ob ich es am Abschlussabend anbieten könnte.“ Vier Übungen zeigt sie, rund 20 Schüler präsentieren es mit ihr gemeinsam. Sie stehen auf einem Grashügel, während das Publikum aus Eltern und Geschwistern von unten zusieht und angehalten ist, mitzumachen.

Es folgen Gedichte der Deutsch-Anfängerklasse, die internationalen Schüler blicken darin auf die Zeit des Austauschs zurück. „Deutschland, du bist manchmal sehr heiß und sehr kalt“ heißt es darin, oder „entspannt und manchmal anstrengend.“ „Du bist schwer zu verstehen, aber einfach zu lieben“, einer zieht in seinem Text den Schluss: „Jetzt bist du mein Freund.“ Die Präsentation der Gedichte ist rührend, man spürt, dass es eine Auslandserfahrung war, die bleiben wird und die ihnen niemand nehmen kann. Auch, dass ihnen der Abschied nicht unbedingt leicht fällt. „Am Ende gibt es immer Tränen“, weiß Natalia Sipos, im achten Jahr betreut die Englisch- und Chemielehrerin das Projekt. Schülerin Liz Gerlach betont: „Wir werden sie auf jeden Fall vermissen, es ist schon sehr traurig.“ Die Klassengemeinschaft ist in dem halben Jahr sichtlich zusammengewachsen, eine gemeinsame Fahrt nach Berlin haben sie unternommen, auf der sich alle kennen lernen konnten. Harry Yang, 17, hebt dies als eine der Erfahrungen hervor, die ihm besonders im Gedächtnis geblieben sind. „It was amazing, to check Germany out“, so der Argentinier. In vier Wochen wird er wieder in sein Land zurückreisen, doch das letzte Mal in Deutschland war es hoffentlich nicht: „The more you explore, the more you want“, der Austausch hat Hunger auf mehr gemacht. Zum Abschluss singen alle gemeinsam, deutsche wie internationale Schüler, „You can count on me“ von Bruno Mars. Es ist spürbar, dass ihnen der Abschied voneinander nicht leicht fällt, das berührt. Schön, das Erlebte zu feiern: Bei Buffet und Getränken bleibt der letzte gemeinsame Abend in guter Erinnerung.