Giovanni Cardinale (links), der inzwischen einen Kreuzbandriss erlitten hat, bescherte dem GSV Pleidelsheim Ende Oktober das 1000. Tor der Vereinsgeschichte in der Kreisliga A. Foto: Archiv (Baumann)

Der Verteidiger des GSV Pleidelsheim erzielt das 1000. Tor seines Vereins in der Kreisliga A1. Es dürfte nicht der letzte Jubiläumstreffer der laufenden Saison bleiben.

Marbach - Nicht nur wegen der vielen Nachbarschaftsduelle ist die laufende Fußball-Kreisliga-A1-Saison eine spannende. Auch im Aufstiegsrennen und im Kampf gegen den Abstieg ist Brisanz geboten. Vergleichsweise ruhig geht es in der ewigen Tabelle dieser Spielklasse zu. Während der GSV Erdmannhausen an der Spitze einsame Kreise vor dem TSG Steinheim und dem VfR Großbottwar zieht, steht der TSV Affalterbach wie zuletzt auch der SGV Murr zumindest vor dem Einzug in die Top Ten. Um sich tabellarisch zu verbessern, benötigen hingegen der TSV 1899 Benningen und der GSV Pleidelsheim einen langen Atem. Dafür erlebten die Pleidelsheimer mit dem 3:1-Sieg im Oktober beim TV Aldingen II ein besonderes Spiel, in dem sie historisch gesehen zwei besondere Werte erreichten. Die Übersicht:

GSV Erdmannhausen

1. Platz | Vorjahr: 1. Platz | 1820 Punkte
Als Dauerbrenner der Kreisliga A1 steht der GSV Erdmannhausen unangefochten an der Spitze der ewigen Tabelle – hat nun allerdings zumindest wieder den TSG Steinheim im Rücken, der seit Sommer A-klassig spielt. Der Vorsprung ist mit 120 Punkten aber beträchtlich. Während der Hinrunde ist er um sieben Zähler geschrumpft.

In dieser Zeit musste Erdmannhausen auch sein 2500. Gegentor in der Kreisliga A hinnehmen, und zwar gleich im zweiten Spiel bei der 3:5-Niederlage beim SGV Freiberg II. Den inzwischen 2540 Gegentoren stehen aber 2579 eigene Treffer gegenüber. Sein Punktekonto schraubte der auf dem Abstiegs-Relegationsplatz stehende GSV derweil von 1802 auf 1820 hoch. Zum Vergleich: Bezirksweit holten da nur die A2-Ligisten TSV Korntal (2296), TSV Schafhausen (2141) und TSV Heimsheim (1881) sowie die A3-Ligisten TSV Bönnigheim (2148) und SV Illingen (1994) mehr Zähler.

Vorrangiges Ziel der Erdmannhäuser in dieser Saison ist erneut der Klassenverbleib und damit das Verhindern des Abstiegs Nummer vier nach 1975, 1986 und 2001. Der Sprung in die Bezirksliga gelang dem GSV übrigens nur einmal: Im Jahr 1959 stieg er aber nach nur einer Spielzeit im „Oberhaus“ direkt wieder ab.

TSG Steinheim

2. Platz | Vorjahr: 2. Platz | 1700 Punkte
Der 3:2-Auswärtssieg zum Jahresabschluss beim TV Aldingen II hat dem Aufsteiger TSG Steinheim nicht nur Luft im Kampf gegen den Abstieg verschafft, sondern ihn auch die 1700-Punkte-Marke in der Kreisliga A knacken lassen. Der GSV Erdmannhausen ist für den Zweitplatzierten der ewigen Tabelle damit immer noch in weiter Ferne, den Vorsprung auf den dahinter folgenden und seit Sommer in der Kreisliga B spielenden VfR Großbottwar bauten die Urmenschstädter aber auf 42 Zähler aus. Das Torverhältnis beträgt 2322:2135. In Reichweite ist zudem der 500. Sieg in der A-Liga – um diesen noch in dieser Saison einzufahren bedarf es bei aktuell 489 Erfolgen aber einer außergewöhnlich erfolgreichen Rückrunde. Dem gegenüber stehen 233 Unentschieden und 433 Niederlagen.

SGV Murr

8. Platz | Vorjahr: 8. Platz | 1390 Punkte
Ein Sieg fehlt dem SGV Murr noch, um sich in der ewigen Tabelle von Rang acht auf sieben zu verbessen. Vorbeiziehen würde der Verein dann am TV Pflugfelden, der aktuell in der Landesliga auf Punktejagd geht. Beide Mannschaften sind auch diejenigen im ewigen Ranking, welche die mit Abstand besten Tordifferenzen aufweisen: Pflugfelden +652, Murr +628 Treffer. Die nächste Hürde für den SGV mit 1390 Zählern stellen dann der SKV Hochberg (1430) und der VfB Neckarrems (1434) dar. Und bei aktuell 1953:1325 Toren könnten die Murrer bis zur Sommerpause noch die 2000-Tore-Marke durchbrechen.

Mit Rang drei in der laufenden Saison spielt Murr wie im Vorjahr um den Aufstieg mit. Der Gang in die Bezirksliga wäre dabei nicht allzu ungewöhnlich, immerhin ist der SGV mit sechs Aufstiegen (1949, 1961, 1973, 1988, 1990 und 1998) Rekordaufsteiger aus der A-Liga – gemeinsam mit dem TSV 1899 Benningen. Die erfolgreiche Saison hat zudem den Nebeneffekt, dass sich die Mannschaft in der ewigen Tabelle die Konkurrenz vom Leib hält. Denn der A2-Ligist VfB Tamm, der lange Zeit in der Ludwigsburger A1-Staffel aktiv war und daher dieser ewigen Tabelle zugeordnet wird, kommt auf 1358, der Ligakonkurrent TSV Grünbühl auf 1349 Punkte.

TSV Affalterbach

11. Platz: | Vorjahr: 12 | 1344 Punkte
Dicht dahinter folgt der TSV Affalterbach, der während der Hinrunde im ewigen Ranking am SKV Eglosheim (1310) vorbeigezogen ist – und zwar gleich am ersten Spieltag beim 3:3-Remis in Grünbühl. Das fleißige Punktesammeln, das den TSV auf Rang zwei überwintern lässt, bringt Affalterbach nah an die genannten TSV Grünbühl und VfB Tamm heran. Der Rückstand beträgt nur noch fünf und 14 Punkte, beide Mannschaften könnten damit während der Rückrunde überholt werden. Das wäre gleichbedeutend mit dem Sprung in die Top Ten. Außerdem konnte der Verein zuletzt sein ewiges Torverhältnis ins Positive rücken, es beträgt 1984:1982. Eine Frage der Rückrunde wird also auch sein, wer Schütze des 2000. TSV-Tors in der Kreisliga A sein wird. Bei 395:411 Siegen steht darüber hinaus der 400. Erfolg an. Dazu kamen 159 Unentschieden.

In der laufenden Saison beträgt der Rückstand des TSV Affalterbach auf den Herbstmeister AKV Ludwigsburg fünf Punkte. Wie in der Vorsaison, als Affalterbach in der Relegation scheiterte, hat der zweitplatzierte Verein also gute Chancen auf seinen zweiten Bezirksliga-Aufstieg nach 2009.

TSV 1899 Benningen

17. Platz | Vorjahr: 17. Platz | 1100 Punkte
Nach dem Bezirksliga-Abstieg im Sommer ist der TSV 1899 Benningen in der Kreisliga A Teil des spannenden Rennens um die Aufstiegsplätze. 31 Zähler sammelte der viertplatzierte Verein bislang, was sein Punktekonto in der ewigen Tabelle auf 1100 anwachsen ließ. Der TSV steht damit in dieser Wertung unverändert auf Platz 17, der Rückstand auf den FV Ingersheim beträgt 39 Punkte. Abgeschüttelt hat Benningen den TV Möglingen, der auf 1049 Punkte kommt. Und weiter verbessern konnte der TSV sein ewiges Torverhältnis: Mit 1462:1050 liegt er nicht nur satte 412 Treffer im Plus, in der Rückrunde könnte auch der 1500. Kreisliga-A-Treffer in der Vereinsgeschichte fallen. Ob’s am Ende zum direkten Wiederaufstieg reicht? Nach 1956, 1970, 1986, 1997, 2010 und 2015 wäre es bereits der siebte Aufstieg in die Bezirksliga, was, wie beim SGV Murr angesprochen, dann alleiniger Rekord wäre.

GSV Pleidelsheim

27. Platz | Vorjahr: 27. Platz | 680 Punkte
Aufgrund seiner insgesamt 40 Jahre in der Bezirksliga steht der GSV Pleidelsheim in der ewigen Tabelle der Kreisliga A vergleichsweise weit hinten. Daran ändern auch die 30 Punkte nichts, die der GSV während der laufenden Saison geholt hat. Mit 680 Zählern rangiert Pleidelsheim unverändert auf Platz 27 des ewigen Rankings – der Rückstand auf die KSV Hoheneck beträgt zudem 82 Punkte. Angemerkt sei hier allerdings, dass der GSV nur 16 Spielzeiten benötigte, um auf diese Punktzahl zu kommen. Hoheneck 28 Saisons.

Zu feiern gab es beim derzeit Fünftplatzierten jüngst zwei Meilensteine. So war der 3:1-Auswärtserfolg im Oktober beim TV Aldingen II der 200. A-Liga-Sieg der Pleidelsheimer. Den inzwischen 202 Erfolgen stehen 74 Unentschieden und 143 Niederlagen gegenüber. Ausgerechnet im gleichen Spiel gelang Giovanni Cardinale auch der 1000. Treffer Pleidelsheims in dieser Spielklasse. Sein 1:0-Führungstor ließ diese Marke knacken. Inzwischen steht der GSV bei 1012:841 Toren. Sollte dem Verein der Aufstieg in die Bezirksliga gelingen, wäre dies das dritte Mal nach 1968 und 1977.

FV Oberstenfeld

31. Platz | Vorjahr: 31. Platz | 423 Punkte
Ein Hattrick könnte auch dem FV Oberstenfeld unterlaufen – allerdings kein positiver. Mit 15 Punkten aus 16 Spielen überwintert der Verein auf einem Abstiegsplatz, womit ihm der dritte Abstieg nach 2002 und 2010 droht. Das rettende Ufer hat der FVO allerdings nicht aus den Augen verloren, es besteht also Hoffnung, dass die Mannschaft auch über den Sommer hinaus A-klassig spielen wird.

Anders wäre es auch nicht möglich, in der ewigen Tabelle am SV Kornwestheim II (457 Punkte) vorbeizuziehen. Die Mannschaft, die ebenfalls in der A-Liga gegen den Abstieg kämpft, hat ihren Vorsprung auf Oberstenfeld (423) auf 34 Punkte ausgebaut. Dazu kommt, dass vor dem Torverhältnis des FVO inzwischen ein Minus steht: es beträgt 562:578.

Anadolu Spor Marbach

48. Platz: | Vorjahr: 50. Platz | 47 Punkte
Mit Überraschungserfolgen gegen den TSV 1899 Benningen und den FV Ingersheim hat der Aufsteiger Anadolu Marbach für Furore gesorgt – in der Tabelle kommt die Mannschaft aber nicht über den vorletzten Platz hinaus. Neun Punkte hat der Verein in seiner insgesamt zweiten A-Liga-Saison bislang auf der Habenseite. In der ersten war Anadolu 2017 trotz 38 gesammelter Zähler abgestiegen. Den Marbachern hilft nur noch ein sportliches Wunder zum Klassenverbleib.

Zumindest in der ewigen Tabelle konnte sich Anadolu während der Hinrunde aber etwas verbessern und den drittletzten Platz verlassen. Der Verein zog mit jetzt 47 Punkten vorbei an DITIB JSK Ludwigsburg (39) und Türkgücü Möglingen (40). Ein weiterer Sieg würde zum Sprung auf Rang 47 verhelfen, auf dem bislang der SB Asperg II (50) steht. Die nächsten Hürden wären dann der FV Ingersheim II und der SKV Ludwigsburg (beide 66). Das Torverhältnis der Marbacher steht bei 73:180.

Den letzten Platz der ewigen Tabelle belegt die neu gegründete Spielgemeinschaft aus der SpVgg 07 Ludwigsburg II und der SpVgg Schlößlesfeld mit sieben Punkten. Davor steht der SGV Hochdorf mit immerhin 32 Punkten.