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Die Bewohner der Asylunterkunft am Bahnhof werden durch den Landkreis versorgt.

Marbach - Der Tag nach dem Brand in einer Asylbewerberunterkunft nahe des Marbacher Bahnhofes, hat erneut mit einem Feuerwehreinsatz begonnen. Gegen 7.15 Uhr rückten die Einsatzkräfte ein weiteres Mal zu dem ausgebrannten Gebäude aus: Ein Glutnest hatte sich wieder entzündet. „Das kann durchaus vorkommen“, so der Kommandant der Marbacher Wehr, Alexander Schroth. Die Einsatzkräfte frästen eine Wand auf, um nach dem Glutnest zu suchen und löschten dieses.

Ansonsten wird der Brandort in der nächsten Zeit vor allem durch die Polizei aufgesucht. „Die kriminaltechnischen Maßnahmen laufen seit der Brandnacht“, so Pressesprecher Peter Widenhorn vom Polizeipräsidium Ludwigsburg. Ziel sei es nun festzustellen, ob das Feuer fahrlässig, etwa durch einen Defekt oder Unfall, oder mit Vorsatz entstanden ist. Je nachdem ob noch zusätzliche Fachleute hinzugezogen werden müssen oder wie schnell eine Zündquelle gefunden wird, „kann sich das über Wochen bis Monate hinziehen“.

Die Polizei hatte einen 24-jährigen Gambier verhaftet, in dessen Zimmer der Brand ausgebrochen war. „Er ist in einer Psychiatrie untergebracht“, informiert Widenhorn. Auch im Fall des Feuers in einer Unterkunft in Kornwestheim war der Mann ins Visier der Polizei geraten: Es bestand der Verdacht der fahrlässigen Brandstiftung. Dieses Verfahren wurde mangels Beweisen eingestellt. Zwar gab es eine Vermutung hinsichtlich eines Heizlüfters, „aufgrund des Zerstörungsgrads konnte die genaue Brandursache aber nicht zweifelsfrei eingegrenzt werden“, so Heiner Römhild von der Staatsanwaltschaft Stuttgart.

Die Bewohner der evakuierten Häuser konnten mittlerweile teilweise wieder in ihre Zimmer zurückkehren – zwei Blöcke der Wohnanlage blieben unversehrt. Die 54 Bewohner des zerstörten Gebäudes und des verrauchten Blocks wurden noch im Laufe des Donnerstags auf andere Unterkünfte des Landkreises aufgeteilt, erklärt der Erste Landesbeamte Jürgen Vogt. Letztere könnten in einigen Tagen eventuell wieder zurückkehren, wenn die Durchlüftung Wirkung zeigt: „Wir führen in ein paar Tagen dann entsprechende Schadstoffmessungen durch.“

Eine Frage, die in den sozialen Medien immer wieder aufkam war, wie Bürger nun helfen könnten. Das sei aber vorerst nicht notwendig, erklärt Jürgen Vogt: „Die Bewohner haben Kleidung vom DRK bekommen.“ Zudem verfügt der Landkreis auch über ein Lager in Freiberg, das einen gewissen Vorrat beherbergt, um die Zimmer in den Ersatzunterkünften schnell herzurichten. „Sollten wir doch noch Bedarf haben, würden wir uns direkt an die Presse wenden.“ Die Bereitschaft der Menschen freue ihn aber, ebenso wie „der bisher reibungslose Ablauf“.