Die Schüler haben nicht nur verschiedene Rollen übernommen, sondern später auch ausgelassen getanzt und gesungen. Foto: Werner Kuhnle

Die Schüler der Theater-AG an der Uhlandschule haben gemeinsam mit Theaterpädagogin Susanne Piwonke ein Stück eingeübt

Marbach - Schulleiter Tobias Bökle ist die Erwartungsfreude am Donnerstagmittag schon anzusehen. Denn die Schüler der Theater-AG an der Marbacher Uhlandschule haben gemeinsam mit der Theaterpädagogin vom Verein KulturWelt in Ludwigsburg, Susanne Piwonka, ein wahres „Überraschungspaket“ geschnürt.

„Nicht mal ich darf wissen, um was es geht“, sagt der Pädagoge lächelnd. Er weiß, die gemeinsam mit Susanne Piwonka seit rund 12 Jahren erarbeiteten Bühnenstücke sind „für unsere Schüler jedes Mal eine ganz besondere Gelegenheit zu zeigen, was sie können. Das bedeutet für alle eine große Aufregung“. Und tatsächlich war es für die Mimen, Zweitklässler und Schüler bis hoch zur fünften Klassenstufe, aufregend auf der Schul-Bühne zu stehen, war doch der Saal komplett von Lehrern, Eltern, Geschwisterkindern und anderen Verwandten der Nachwuchsmimen gefüllt.

Die ehrenamtliche Jugendbegleiterin Piwonka übt mit den Schülern meist Stücke ein, die „immer auch einen Bezug zu den Kindern haben“. Dieses Mal gab es eine schauspielerische Überraschung zu sehen, „die der Zeit ein wenig hinterherhinkt“, informierte die Theaterpädagogin vorab das Publikum. „Denn in einer so schnellen Zeit wie heute, versuchen wir etwas an Tempo herauszunehmen“. Soll heißen: obwohl die Weihnachtszeit schon vorbei ist, würde aber nun genau diese Zeit mit dem Schülerstück „Weihnachten mit Kartoffelsalat und Würstchen“ auf der Bühne noch einmal für einen Nachmittag lang aufleben.

Und im Nu wurden die Zuschauer in die Stimmung eines Heiligabend versetzt. Einer, der zunächst nur Enttäuschung brachte, weil das neu gekaufte, „riesengroße Sofa“ im Haus nun nahezu unbesetzt von Gästen bleiben sollte. Die erwachsenen Kinder nämlich hatten alle abgesagt und es sah so aus, als würde der schönste Abend des Jahres für das ältere Paar einen recht traurigen Verlauf nehmen.

Dass er es nicht tat, dafür sorgte schließlich eine herzerwärmende, drollige Geschichte, die zwei Dinge deutlich machte: Manchmal werden sehnsüchtige Wünsche doch noch erfüllt und es lohnt sich, offen und großherzig auf sich verändernde Umstände zu reagieren.

Denn die Schüler spielten vor, wie es sich im Leben durchaus zutragen könnte: Plötzliche, starke Schneefälle behindern oder bringen wieder andere Mitmenschen abrupt von ihren Vorhaben ab. Dass die alle schließlich im Wohnzimmer des Paares landen, wo sich die Frau nichts sehnlicher, als einen feierlichen Abend wünscht, bringt eine erfrischende Wende ins Spiel und ermöglichte den Kindern nicht nur in einzelne Rollen zu schlüpfen, sondern auch ausgelassen zum Weihnachtssong „All I want for Christmaas“ zu tanzen.

Die Musik nämlich brachte ordentlich Leben auf die Bühne und Schülerin Lisa den Erfolg, sich als Sängerin zu beweisen. Das Stück endete mit einem weiteren Lied: „Es schneit, es schneit, kommt alle aus dem Haus“ war kurzzeitig zufällig dann auch das passende Motto in der Schillerstadt.