So würden die Module auf der Fläche beim Gericht aussehen. Den Räten gefällt die Lösung an der Stelle nicht – könnten sie sich aber beim alten Kino vorstellen. Foto: Peick

Ein Rielingshäuser Unternehmen stellt vollautomatische Parksysteme her. Die Marbacher Gemeinderäte zeigen sich nicht abgeneigt.

Marbach - Seit acht Jahren bietet die Peick FörderSysteme GmbH vollautomatische Fahrsysteme an. Das Unternehmen, das auf die Entwicklung, Fertigung, Montage und Wartung fördertechnischer Anlagen spezialisiert ist, hat seinen Sitz in Rielingshausen und beschäftigt 45 Mitarbeiter. In den Kommunen gebe es immer weniger vernünftige Parkflächen, so Michael Kastel von der Peick GmbH im Gemeinderat. Um konventionelle Systeme umsetzen zu können, brauche man allein schon für das Auf- und Abrampen viel Platz – der jedoch oft nicht vorhanden sei. Die Modullösung, die das Unternehmen Peick anbietet, sei aber nicht nur platzsparend, sondern auch umweltfreundlich. Denn unter anderem entstünden keine Emissionen durchs Ein- und Ausparken. Für den Standort Grabenstraße stellte Kastel eine Planung mit insgesamt zehn Modulen vor. Angefahren werden die Module, die wie eine herkömmliche Garage aussehen, von einer Zufahrt in der Mitte der Fläche. „100 Plätze lassen sich hier freundlich in die Umgebung platzieren“, so Kastel. Verteilt auf mehreren Ebenen bis in eine Tiefe von zwölf Meter. Die Einfahrt könne unterschiedlich gestaltet werden – etwa mit weißem Milchglas. Außerhalb der Einfahrtsbereiche könnten Grünflächen geschaffen werden.

Die Systeme seien sehr einfach, betonte Kastel. Wenn der Autofahrer an die Garagen heranfahre, würden sich die Rolltore sofort öffnen, das heißt, es werde möglichst wenig Rückstau produziert. Der Fahrer stelle sein Auto in der Garage ab und werde dann über einen Monitor angewiesen, den Motor abzustellen und das Fahrzeug zu verlassen. „Das System ist einfach gestaltet und kann auch von älteren Menschen gut bedient werden“, versicherte Kastel. Die Autos werden dann automatisch nach unten befördert – mit einer Aufzuggeschwindigkeit, die bis zu zehn Meter pro Sekunde betragen könne.

Die Bauzeit sei vergleichsweise gering, warb Kastel. „Wenn die Baugrube fertiggestellt ist, dann brauchen wir drei bis sechs Monate, bis alle vorgefertigten Module verschraubt und fertig sind.“ Jedes Modul habe eine autonome Steuerung. „Wenn eines ausfällt, dann schalten wir auf ein zweites um.“ Und die Kosten? Da gab es am Donnerstag lediglich Infos, was den Service angeht. In den ersten fünf Jahren sei dieser kostenfrei, ab dem sechsten Jahr müsse die Kommune 2500 Euro pro Monat berappen.

Eine Variante, die seitens des Gremiums durchaus mit Interesse aufgenommen wurde. Zumal das Unternehmen im Stadtteil ansässig ist. Allerdings war aus den Wortbeiträgen herauszuhören, dass eine Umsetzung an der Stelle Grabenstraße nicht gewünscht wird. Ein Referenzobjekt der Firma Peick in der Stadt zu haben, wäre gut, befand CDU-Rat Jochen Biesinger. „Aber an der Stelle tun wir uns schwer.“ Am Ende verständigte man sich nach einem Vorschlag von FWV-Rat Dr. Michael Herzog darauf, das Areal des ehemaligen Kinos mit Blick auf die Realisierung solcher vollautomatischen Parkmodule zu untersuchen.