Der Bottwartäler Winzerchor hat lange Zeit nur online proben können.. Foto: Werner Kuhnle

Der Bottwartäler Winzerchor freut sich auf den ersten Auftritt nach der langen Coronapause: die Sängerinnen und Sänger sind am Sonntag mit einer Matinée und buntem Liedprogramm zu hören.

Großbottwar - Zahlreiche Chöre in Deutschland haben sich in der Pandemie schwer getan. Und vermutlich haben einige davon die Zeit des fehlenden, aktiven Miteinanders nicht überstanden. Dietlinde Landbeck, die sich die Vorstandsspitze des Bottwartäler Winzerchors mit Dieter Roux teilt, ist umso glücklicher, dass der 1839 als Männergesangsverein gegründete Chor, diese Phase einigermaßen unbeschadet überlebt hat. Von den 73 Mitgliedern singen 31 nach wie vor mit. Lediglich zwei Sänger sind in den passiven Status übergetreten;

Die Harzberghalle ist ein „großes Glück“

Dass sich die Chormitglieder seit Kurzem wieder persönlich treffen können und das Zusammensein noch so gut wie vor Corona funktioniert, ist vor allem der Dirigentin Gudrun Riethmüller zu verdanken. Sie hatte die Sänger motiviert, die Proben über einen Videokonferenzdienst abzuhalten. Dafür hatte sich der Verein im November 2020 schließlich offiziell bei Zoom angemeldet. „Alle, die die Möglichkeit hatten, waren von da an mit von der Partie. Nur ganz wenige mussten leider außen vor bleiben“, erzählt die Vorsitzende über die Proben-Neuerung, die sich „so befreiend ausgewirkt hat, weil wir uns von da an wieder sehen und auch miteinander reden und singen konnten“.

Und frischen Wind gibt es ebenfalls: die 30-jährige Brasilianerin Giovanna, die seit Juni live gemeinsam mit den anderen probt. „Wir sind alle mit demselben Eifer wiedergekommen“, freut sich Dietlinde Landbeck. Ihr Blick richtet sich aber jetzt vor allem auf die Matinée, die der Chor am 12.  September in der Harzberghalle veranstaltet. Und das noch bevor diese eingeweiht wird – das steht coronabedingt nämlich noch aus. Dass dem Chor dennoch die Möglichkeit eingeräumt wird, in der großzügigen Halle aufzutreten, „ist ein großes Glück für uns“, so Landbeck. Der Vorstand hatte das Event ursprünglich für draußen geplant. „Jetzt aber müssen wir uns weder wegen des Wetters noch wegen unserer Stimmen den Kopf zerbrechen.“ Sie weiß nämlich, dass „jeder von uns sich im Freien als Solist gefühlt hätte, weil er den anderen nicht richtig hören könnte“.

Der Flügel erklingt zum ersten Mal

Noch ein weiteres freudiges Ereignis krönt den ersten Auftritt nach der langen Pause: Der Flügel in der Harzberghalle, für den der Chor eifrig die Spendentrommel gerührt und 20 000 Euro gesammelt hat, kann endlich würdig eingeweiht werden. Bislang war auch das Instrument, für das die Gemeinde die Restkosten von 16 000 Euro übernommen hat, nicht in Erscheinung getreten. Pianist Harald Sigle wird ihn bei der Matinée mit Klassik, Schlager und Folklore zum Klingen bringen. „Beethoven, der im vergangenen Jahr ebenfalls viel zu kurz kam, wird übrigens auch dabei sein“, kündigt die Vorsitzende Dietlinde Landbeck schmunzelnd an.

Die Matinée findet am Sonntag, 12. September, in der Harzberghalle in Großbottwar unter Beachtung der 3G-Regelung statt. Start ist um 11.15  Uhr. Der Eintritt ist frei.