Der Verein sammelt Spenden für einen Flügel. Foto: dpa-tmn/Florian Schuh

Bottwartäler Winzerchor sammelt, damit Harzberghalle mit dem Instrument ausgestattet werden kann.

Großbottwar - Wenn sie im März nach langer Wartezeit in Betrieb genommen wird, soll die Harzberghalle das kulturelle Leben in Großbottwar maßgeblich bereichern. In dem Gebäude sind bereits viele Konzerte geplant – doch auf einen Flügel müssen die auftretenden Vereine bislang verzichten. Das geht aus einem Brief hervor, den der Bottwartäler Winzerchor in diesen Tagen an Mitglieder und Firmen verteilt. Demnach habe Bürgermeister Ralf Zimmermann im Gespräch mit Vertretern des Chors erklärt, dass ein solches Instrument aufgrund der gestiegenen Baukosten nicht mehr finanzierbar sei. Die Halle kostet samt Außenanlagen 8 Millionen Euro.

Doch Chormusik ohne adäquate Musikbegleitung? Das ist für den Winzerchor keine Option. Das Problem: Das Leihen eines Flügels würde rund 1000 Euro kosten, und ein Klavier reicht für den Festsaal nicht aus. „Wir müssten uns also überlegen, unsere Konzerte wie in den vergangenen zehn Jahren wieder auswärts durchzuführen“, machen die Vorsitzenden Dietlinde Landbeck und Dieter Roux in dem Brief deutlich. So weit wollen sie es aber nicht kommen lassen. „Unser Wunsch ist: Wir möchten in unserem Heimatort auftreten.“ Darauf warten die Sänger sehnlichst – seit vor mehr als zehn Jahren die alte Stadthalle geschlossen und dann abgebrochen wurde. „Alle sind froh, wenn der Bau abgeschlossen ist und wir im November auch wieder Gastgeber von ‚Singendes Bottwartal’ sind. Manchem Besucher aus Großbottwar fällt es dann auch leichter, zum Konzert zu kommen“, so Dietlinde Landbeck weiter.

Um auch sonst mit Flügel in der Halle auftreten zu können – das erste Konzert ist für den 25. April geplant – hat der Chor mit dem Brief einen Spendenaufruf gestartet. Ziel ist es, 36 000 Euro zu sammeln, um ein gebrauchtes Instrument zu erwerben. Das Angebot stammt vom Klavierhaus Sigle in Eglosheim, mit dem der Chor seit fast 30 Jahren zusammenarbeitet. „Das wäre ein wertvolles Instrument“, sagt Dietlinde Landbeck. Der Neupreis für das Modell betrage 52 000 Euro.

Die Hoffnung ist, dass die Spendenaktion den Traum vom Flügel in Erfüllung gehen lässt. „Falls der Betrag dann nicht ganz reicht, müssen wir schauen, wie wir damit umgehen. Es wird doch aber irgendwie möglich sein, in diese teure Halle auch einen Flügel zu bekommen“, sagt Landbeck, die mit dem Winzerchor die Meinung vertritt, dass in einer solchen Veranstaltungshalle ein Flügel zur Grundausstattung gehöre. Immerhin: Erste positive Rückmeldung hat der Chor an den ersten Tagen der Spendenaktion erhalten. Formuliert ist auch, dass „nicht nur der Winzerchor das Instrument benutzen wird“.