Sabine Armbruster Foto: MZ

In einer Diskussion sollte auf Argumente gesetzt werden und nicht auf die Glaskugel.

Affalterbach - Man kann aus diversen Gründen gegen die Ortsentlastungsstraße sein. Die Argumente in punkto Natur- und Artenschutz sind nachvollziehbar. Und dass Landwirte nicht gerade glücklich darüber sind, wenn ihr Wegenetz zerschnitten wird und sie künftig zu Ersatzflächen länger fahren müssen, ebenso. Die Argumente werden aber nun einmal, je nachdem, ob man an einer der verkehrsbelasteten Straße wohnt oder nicht, von den verschiedenen Parteien unterschiedlich gewertet, und das sollte man respektieren.

Wenn man aber wie Claudia Koch von der ULA nicht nur begründete Argumente anführt, sondern die Notwendigkeit der neuen Straße grundsätzlich anzweifelt und dazu Prophezeiungen den Gutachten der Verwaltung entgegensetzt, ist das ein Schlag ins Gesicht derjenigen, die mit dem täglichen Verkehrslärm leben müssen und dabei ihre Gesundheit gefährdet sehen. Dass bis 2025 ein Viertel der Autos mit elektrischem und damit zumindest vor Ort emissionsfreiem Antrieb fahren soll, wie Koch argumentierte, ist Wunschdenken der Bundesregierung – mehr nicht. Dass es fraglich ist, ob der Steinbruch-Erweiterung in Rielingshausen zugestimmt wird, ist zwar richtig, doch eine Entscheidung darüber steht ebenfalls noch in den Sternen. Warum bei einer Ablehnung einer Steinbrucherweiterung der Lkw-Verkehr erheblich abnehmen soll, erschließt sich ohnehin nicht ohne weiteres. Und auch dass die geplante und in Teilen erst befürwortete Querspange Mundelsheim-Backnang innerhalb der nächsten sieben bis acht Jahre eine deutliche Entlastung für Affalterbach bringt, ist bestenfalls Zukunftsmusik.

Wie gesagt: Verständlich ist manches. Aber wenn man statt auf Argumente auf die Glaskugel setzt, erweist man seiner Sache einen Bärendienst.