Die HABO-Jungs – am Boden Maximilian Schädlich, hinten Lars Eisele – haben das letzte Saisonspiel buchstäblich in letzter Sekunde verloren. Foto: avanti

A-Jugend-Bundesligist HABO JSG verliert gegen die HA Bayern mit 30:31 (18:15).

Steinheim-Kleinbottwar - Es stand 30:30, nur noch wenige Sekunden hatten die A-Jugend-Handballer der HABO JSG im Bundesligaspiel gegen die HA Bayern zu überstehen und hätten sich über den geretteten Punkt freuen können. Eckball auf der linken Sei-te, irgendwie kam der Außenspieler doch noch zum Wurf – und drin war der Ball. Fassungslosigkeit in der Kleinbottwarer Bottwartalhalle. Wie konnte dieses Spiel noch verloren werden?

Die Anfangsphase versprach eine spannende Partie. In den ersten Minuten lieferten sich beide Seiten ein hektisches Kopf-an-Kopf-Rennen, bei dem vor allem die Rückraumspieler im Mittelpunkt stan-den. Munter wurde aufs Gehäuse gefackelt. Auf Seiten der HABO hob sich in dieser Phase Philip Storz hervor, der drei der sechsHABO-Treffer markierte. Der knappe6:7-Rückstand wurde bis zur zwölften Spielminute dank mehrerer Paraden von Max Wien, einem Doppelpack von Levin Rill und einem Kontertor von Jan Kürschner – mit sieben Toren bester Werfer seines Teams – in eine 10:7-Führung umgemünzt. Diese wurde auf 16:11 ausgebaut. Dann ging wortwörtlich das Licht aus: Eine defekte Sicherung bescherte den Teams knapp fünf Minuten vor der Ende des ersten Durchgangs eine unfreiwillige Pause. Bis zur Halbzeit wurde dann ohne Beleuchtung weitergespielt. Den Bruch in der Partie steckten die Bayern besser weg, näherten sie sich doch auf 18:15 an. Bilanz zur Halbzeit? Wenig technische Fehler der HABO, akzeptable Chancenauswertung und eine ansprechende Schiedsrichterleistung. Doch das sollte leider nicht so bleiben.

Nach dem Seitenwechsel waren sowohl die Beleuchtung als auch die HABO-Jungs wieder voll da. Abermals konnten die technischen Fehler der Gäste zu Kontertoren genutzt werden, sodass es in der 35. Minute schon wieder 22:16 stand. Dann geschah Zweierlei: Zum einen stellte die Handballakademie Bayern auf eine offensivere Deckung um, die Spielmacher Timm Buck isolierte. Zum anderen verloren die Schiedsrichter ihre Linie. Den Gastgebern wurden technisch saubere Aktionen als fehlerhaft abgepfiffen, gleichzeitig akzeptables Abwehrverhalten einseitig mit Zwei-Minuten-Strafen sanktioniert. In einer Auszeit konnte Trainer Jürgen Buck seine Truppe wieder in die Spur bringen, sodass die Fünf-Tore-Führung bis zur 44. Minute wiederhergestellt war.

Doch das Tabellenschlusslicht aus Bayern hatte nichts zu verschenken. Tor um Tor holten sie auf, während die HABO jetzt immer wieder glockenfrei verwarf und sich zu viele technische Fehler leistete. Kurz vor Schluss setzte es dann völlig vermeidbar eine doppelte Unterzahl, die zum Ausgleich in der 58. Minute führte. Timm Buck brachte seine Farben mit einem Rückraumtreffer in den Winkel nochmal in Führung. Im Fünf-gegen-fünf musste dann jedoch zuerst der erneute Ausgleich und im Anschluss auch noch der Siegtreffer der Gäste hingenommen werden. Mit 30:31 wurde somit unglücklich ein würdiger Abschluss der ersten Bundesligasaison verpasst. HABO JSG:
Wien, Zügel – Eisele (1), Lang, Buck (6/4), Kürschner (7), Luithardt (2), Rempfer, Rill (2), Schädlich (2), Tingler, Schneider (2), Storz (6), Ziegler (2),