Die Kirche an der Ziegelstraße in Marbach ist eingerüstet. Foto: Werner Kuhnle

Die Kirchengemeinde „Zur heiligen Familie“ entscheidet sich in Marbach für eine Komplettsanierung.

Marbach - Aufmerksamen Passanten ist nicht entgangen, dass die katholische Kirche in Marbach eingerüstet ist. Hintergrund ist eine dringend erforderliche Baumaßnahme. Das Dach der Kirche aus dem Jahr 1953 ist marode und muss saniert werden. Die Kirchengemeinde Zur heiligen Familie nimmt dafür 240 000 Euro in die Hand.

Anlass für die Sanierung war der Fund einiger Dachteile im Garten eines Nachbarn, berichtet Markus Hochmuth, langjähriger Vorsitzender des Kirchengemeinderats und Bauexperte. „Wir haben dann festgestellt, dass nicht nur das Dach des Glockenturms, sondern auch das der Kirche saniert werden muss.“ Das Bischöfliche Generalvikariat der Diözese Rottenburg-Stuttgart habe das Baugesuch nach eineinhalb Jahren bewilligt. Geld vom Bistum bekommen die Katholiken von Marbach, Rielingshausen, Benningen und Erdmannhausen allerdings nicht. Die Sanierung ist Sache der Kirchengemeinde. „Wir haben Rücklagen gebildet, da die Kirche 2023 ihr 70-Jahr-Jubiläum feiert“, erklärt Markus Hochmuth. Aus diesem Grund und weil der Nachbar in fünf Jahren nicht noch einmal ein Baugerüst in seinem Garten stehen haben sollte, entschloss sich die Kirchengemeinde, beide Dächer in einem Durchgang zu sanieren.

Anders als eine bürgerliche Gemeinde ist eine Kirchengemeinde nicht verpflichtet, eine öffentliche Ausschreibung vorzunehmen. „Wir konnten die Aufträge beschränkt ausschreiben und haben im Vorfeld mit Unternehmen Kontakt aufgenommen“, berichtet Markus Hochmuth. So habe man vor allem regionale Unternehmen berücksichtigen können. „Unterm Strich mussten wir dann aber natürlich die günstigsten Angebote nehmen“, so Hochmuth. Den Zuschlag erhielten Firmen aus Asperg, Benningen und Obersulm. Mit dem Architekturbüro von Jürgen Aldinger kam zumindest ein Marbacher Unternehmen zum Zug.

Die Bauzeit wird sich über den September und Oktober bis Ende November erstrecken, weiß Markus Hochmuth. Die Gottesdienste würden nicht eingeschränkt. „Wir beginnen am 27. September wieder damit, nachdem wegen Corona keine Gottesdienste stattfanden.“