Persönlich wird Wolfgang Braun in diesem Jahr die Päckchen – wie hier 2017 – nicht übergeben können. Foto:  

Der Förderverein Kinderheim Zsobok will auch in der schwierigen Zeit der Corona-Pandemie einen Hilfstransport auf den Weg schicken.Peter Uhl und Peter Mössner nutzen den Umstand aus, dass Warentransporte noch erlaubt sind.

Murr - Die Weihnachtspäckchen-Aktion des Fördervereins Kinderheim Zsobok soll trotz der weltweiten Corona-Auflagen stattfinden. Der Verein mit seinen Schwerpunktgemeinden Murr, Erdmannhausen und Freiberg hat einen Weg gefunden, den Transport coronakonform und verantwortbar abzuwickeln.

Der Transport der Weihnachtspäckchen stößt aber dennoch auf juristische Hindernisse. „Wir selbst werden nicht nach Rumänien reisen können“, sagt Günther Burk, Erster Vorsitzender des Vereins. Da aber Warentransporte noch erlaubt seien, könnten der Marbacher Fahrlehrer Peter Uhl und der Logistiker Peter Mössner vom Murrer Transportunternehmen HTL mit den Weihnachtspaketen auf die gut 1300 Kilometer immer noch relativ beschwerliche und lange Reise gehen.

Aktuell leben im Heim Bethesda in Zsobok 34 Waisen- und acht Internatskinder. „Die Kinder sind diejenigen, die uns in dieser außergewöhnlichen Zeit am meisten brauchen“, sagt Wolfgang Braun, stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins. Hinzu kommen in der rumänischen 260-Seelen-Gemeinde viele Familien, die von der Coronapandemie stark betroffen sind. „Ihnen allen wollen wir signalisieren, wir sind da“, ergänzt Günther Burk. „Wir wollen auch dieses Jahr mit der Weihnachtspäckchenaktion unseren Beistand geben und denen Halt bieten, die von dieser Krise am schwersten betroffen sind.“

Seit Wochen sind die Murrer Schulleiterin Annett Marchand und Sabine Sailer sowie Gunhild Lindenlaub vom Förderverein bereits dabei, die Pakete für die Heimkinder mit altersgerechten Materialien auszustatten.

„Wir sind aber auf die Hilfe der Bürgerinnen und Bürger angewiesen, um die Familienpakete zusammenstellen zu können“, sagt Wolfgang Braun. Auch das läuft in diesem Jahr ein wenig anders ab. Die Vereinsmitglieder können aufgrund der Coronabestimmungen des Landes nicht in einem Raum stehen und die Spenden sortieren. Die einfache Formel lautet darum: Je besser vorbereitet die Päckchen angeliefert werden, desto größer die Unterstützung für den Verein.

„Wir bedauern, auf den Besuch bei den Kindern verzichten zu müssen und sind gleichzeitig sehr froh, eine Lösung gefunden zu haben, wie wir dennoch helfen können“, so Burk. „Sollten sich die Coronabestimmungen in beiden Ländern bis Mitte Dezember weiter verschärfen, arbeiten wir bereits an einem Plan B.“

Was gehört rein – wo abgeben?

Wer in sein Päckchen unter anderem Kaffee, Haselnusscreme, Studentenfutter, Kekse, Fisch- und Wurstkonserven, Duschgel, Shampoo, Gesichts- und Handcreme, Zahnbürsten und -pasta, Aftershave, Deo, Rasierschaum, Einwegrasierer, kleine Handtücher und Meterstäbe packt, erntet den Dank der Familien vor Ort. Abgegeben werden können die Päckchen in den Rathäusern in Murr und Erdmannhausen im Zeitraum vom 1. bis 16. Dezember. Alternativ werden die Päckchen auch an folgenden Adressen angenommen: Familie Burk, Friedrich-Ebert-Sraße 49, Murr, Telefon 071 44 / 227 29. Familie Braun, Johann-Strauß-Weg 19, Erdmannhausen, 071 44 / 84 90 64. Schreibwaren Sailer, Hindenburgstraße 68, Murr. Einen besonderen Service bieten die Vereinsmitglieder zudem nur in Murr an. Dort werden am ersten und zweiten Samstag im Dezember, von 8 bis 12 Uhr, Kleiderspenden entgegengenommen.