Die Frage der Testungen wird zunehmend auch an den Schulen relevant. Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Marbach – Fünft- und Sechstklässler, die am Montag in den Präsenzunterricht zurückkehren, können sich in Marbach kostenlos auf das Corona-Virus testen lassen. In anderen Kommunen steht das Thema auf dem Plan, wird aber derzeit noch nicht umgesetzt.

Marbach - In Sachen Corona-Tests setzt die Stadt Marbach ihre Offensive fort. Nachdem bereits Erzieherinnen und Lehrer regelmäßig einen Abstrich machen lassen können und Anfang der Woche darüber hinaus ein Schnelltest-Zentrum für jedermann seinen Betrieb aufgenommen hat, bringt die Kommune mit der Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts an den weiterführenden Schulen nun einen weiteren Baustein im Kampf gegen die Pandemie an den Start: Fünft- und Sechstklässler, die am Montag in ihre Klassenzimmer zurückkehren dürfen, können vor Ort prüfen lassen, ob sie sich das Virus eingefangen haben oder nicht.

Wie bei den anderen Aktionen kooperiert die Kommune auch hier mit der Marbacher Schiller-Apotheke, berichtet die Erste Beigeordnete Franziska Wunschik. Mitarbeiter der Apotheke würden im Friedrich-Schiller-Gymnasium von Zimmer zu Zimmer gehen und diejenigen Fünfer und Sechser per Wangenabstrich testen, die das möchten. „Wir beginnen damit am Mittwoch und werden das einmal pro Woche anbieten“, sagt Wunschik. Der Service sei kostenlos und könne auch von den anderen weiterführenden Schulen in Marbach in Anspruch genommen werden. Der Impuls zu dem Projekt sei von Sigrid Ensslin von der Schiller-Apotheke ausgegangen, die dafür zunächst das FSG ins Auge gefasst habe, das Angebot jedoch bei Bedarf auch auf die anderen Bildungsstätten erweitern würde.

Eine andere Lösung hat die Stadt für die schon älteren Schüler in den Abschlussklassen am FSG gefunden, die bereits länger vor Ort Mathe, Deutsch und Co. büffeln. Man habe Testkits angeschafft, sagt Wunschik. Unter Anleitung von Erwachsenen könnten die Jugendlichen damit selbst einen Nasen-Abstrich machen und somit überprüfen, ob sie in Sachen Covid- 19 negativ oder positiv sind.

Das Thema bewegt aber natürlich nicht nur die Verantwortlichen in Marbach. sondern auch in den umliegenden Kommunen, an denen weiterführende Schulen angesiedelt sind. „Wir haben die Coronatests für die Schülerinnen und Schüler auf dem Schirm und sind in Absprache mit der Kommune“, sagte Ulrich Laumann, Schulleiter der Erich Kästner Realschule in Steinheim, am Freitagvormittag. „Allerdings gibt es bislang noch keine offiziellen Infos vom Kultusministerium, wie das alles genau ablaufen soll.“ Die Lehrer der EKRS haben bereits die Möglichkeit, sich einmal pro Woche testen zu lassen. „Lehrer haben ja eh Anspruch auf zwei Tests pro Woche, einen können sie hier bei uns im Haus machen“, so Laumann. Bis zum Ende der Woche müssten sich die Kollegen anmelden, um dann in der Folgewoche getestet zu werden. „Bislang haben das eher wenige in Anspruch genommen, da wir ja nur die 10. Klassen im Präsenzunterricht hatten und daher auch wenig Lehrer in der Schule waren. Aber ab Montag kommen ja auch die 5. und 6. Klassen hinzu, das merkt man. Für die kommende Woche haben sich schon mehr Kollegen zu den Tests angemeldet.“

Am Herzog-Christoph-Gymnasium können sich die Lehrkräfte bislang in der nahe gelegenen Stadthalle testen lassen. „Das wäre auch eine mögliche Option für die Schülerinnen und Schüler“, sagt Christiane Ziese, Abteilungsleiterin für die Klassenstufen 9 bis 11. Auch hier steht das Thema oben auf dem Zettel: „Wir sind derzeit in den Planungen, wie wir die Tests durchführen könnten.“

Ähnlich sieht es in Großbottwar an der Matern-Feuerbacher-Realschule aus. „Wir haben eine mögliche Lösung, wie wir die Tests für Schülerinnen und Schüler abwickeln könnten, auf dem Zettel. Das muss aber noch genehmigt werden“, berichtet Schulleiter Jochen Haar. Für die Lehrkräfte ist eine Testung über das DRK möglich. „Da haben die Stadt und das DRK sehr schnell reagiert“, lobt Haar. Zudem biete eine Lehrerin der Schule an der Linde den Kolleginnen und Kollegen an, diese zu testen. „Die ist dafür geschult worden, bei der können wir uns melden“, so Haar.