Die Mannschaften haben sich in fünf Sportarten miteinander gemessen. Foto: avanti

Beim 1. Internationalen Flüchtlings-Sportfest am Samstag sind Menschen aus vielfältigen Nationen für Marbach und Erdmannhausen angetreten. Wer darf den Wanderpokale als erste Gemeinde mit nach Hause nehmen?

Erdmannhausen - Ein schönes Beispiel, wie Sport über Grenzen und Nationen verbindet, konnten die Zuschauer am Samstag beim ersten Internationalen Sportfest für Flüchtlinge in Erdmannhausen erleben. Lange hatte die Coronapandemie die Veranstaltung verhindert. Jetzt konnten aber geflüchtete Menschen aus Afghanistan, Syrien, der Türkei und dem westlichen Afrika gemeinsam an den Start gehen. Trotz der vielfältigen Herkunftsländern haben sich die jungen Männer wie selbstverständlich für ihre neue Heimat eingesetzt.

Fußball, Basketball, Federball und Co.

Bürgermeister Marcus Kohler von der gastgebenden Gemeinde Erdmannhausen und Bürgermeister Jan Trost aus Marbach hießen zunächst die Athleten willkommen und eröffneten den Wettkampf. Für jeden der olympischen Ringe stand eine Sportart, die es zu bestreiten. Begonnen wurde dabei mit Fußball. Katharina Fischinger sprintete in Hochform im Team ihrer Erdmannhäuser Schützlinge hinter dem Leder her. Die Integrationsbeauftragte fiel nicht nur durch ihre Abwehrstärke auf. Sie war auch die einzige Frau auf dem Feld. Spielerisch wolle sie „damit die Frauenquote erhöhen“, scherzte sie.

Ebenso spielerisch vermittelt Fischinger damit aber auch das Rollenverständnis des Miteinanders von Frau und Mann. Vom Spielfeldrand aus wurde sie dabei von ihrer Kollegin Cornelia Keiper aus Marbach wie von der Landkreis-Integrationsmanagerin Doris Walling. Sezgin Kaya kontrolliert derweil den Spielverlauf. Ausgerüstet mit der Trillerpfeife brachte der Integrationsmanager in der Rolle des Schiedsrichter wenn nötig Ordnung in den Spielverlauf.

Bunter Mix der Sprachen

Auf dem Sportplatz wird ein bunter Mix aus Deutsch, Englisch und wenn Emotionen überkochen auch in der Muttersprache der Spieler, gesprochen. Dem gemeinsamen Spaß und der Freude an der Bewegung tun die Sprachbarrieren keinerlei Abbruch. Sport verbindet eben – über Grenzen hinweg.

Zum Abschluss gibt es ein Grillfest

Nach dem Fußballspiel folgte Federball, bevor nach der Pause beim Basketball um Körbe gekämpft wurde. Beim Weitsprung wurde das Organisationstalent unter Beweis gestellt: der Sandkasten des Jugendhauses Calypso wurde kurzerhand zur Sprunggrube. Beim Sprint wurde im Finale schließlich die Siegermannschaft final ermittelt – dieses Jahr darf Erdmannhausen den Wanderpokal mit nach Hause nehmen. Doch schon 2022 hat Marbach die Chance auf Revanche . . .

Trotz des sportlichen Wettstreits stand unterm Strich das Miteinander vor Kommerz und Perfektion. „Die Athleten genossen es“, ist sich Katharina Fischinger sicher. Nach der Siegerehrung folgte eine weitere weltweit verbindende Geste: es wurde gegrillt. Ob mit oder ohne Schwein, jeder hatte Spaß. Auch die Familie von Bürgermeister Kohler packte mit an und setzte sich so „für ein Stück gelebter Integration ein“, freut sich Fischinger.