Die Beteiligten hoffen, dass im Oktober auch Zuschauer zugelassen sind. Foto: Werner Kuhnle

Zugezogene treten in Erdmannhausen bei einer Olympiade in fünf Disziplinen gegeneinander an. Der Tag klingt mit einem Grillfest aus.

Erdmannhausen - Seit eineinhalb Jahren ist in Erdmannhausen geplant, die Integration von Flüchtlingen durch gemeinsamen Sport zu fördern. Corona machte dem allerdings lange einen Strich durch die Rechnung – an ein Training war nicht zu denken. Seit diesem Sommer finden die wöchentlichen Treffen aber statt. Und mit dem ersten Sportfest mit Geflüchteten am Samstag, 2. Oktober, steuert das Projekt nun auf seinen ersten Höhepunkt zu.

Die Idee der gemeinsamen Trainingseinheiten ist es, die Flüchtlinge zusammenzubringen, damit sie Netzwerke aufbauen und sich austauschen können. Einen Zusammenhalt schaffen. Knapp 15 junge Männer sind Woche für Woche am Erdmannhäuser Jugendhaus Calypso mit dabei. Auch Mitglieder des Freundeskreises Asyl und Schüler kommen immer wieder mit dazu. Meist wird gekickt – auch dank der Unterstützung des GSV Erdmannhausen und der Biegelkicker, die mal mit Leibchen aushelfen oder das Training auf dem Teil des Platzes ermöglichen, falls der gerade frei ist. Das große Gelände ums Jugendhaus ermöglicht es aber auch, weitere Sportarten auszuüben. So entstand die Idee des Sportfestes.

Fünf Sportarten stehen auf dem Programm

Den ganzen 2. Oktober über, von 10 bis 18  Uhr, werden die Teilnehmer in fünf Disziplinen antreten: Fußball, Sprint, Basketball, Federball und Weitsprung. Der Tag klingt aus mit der Siegerehrung und einem geselligen Grillfest. „Alle waren von dem Vorhaben begeistert“, sagt Katharina Fischinger, die seit Ende 2019 Integrationsbeauftragte in Erdmannhausen ist und die Initiative fürs Pilotprojekt Integration durch Sport ergriffen hatte. Entsprechend groß ist ihre Vorfreude aufs Sportfest, das unter Vorbehalt geplant wird. Denn natürlich ist ungewiss, ob und inwieweit Corona bis dahin für Einschränkungen sorgen wird. Stand jetzt sind Zuschauer aber herzlich willkommen.

Mit dabei sind auch nicht nur Flüchtlinge, die in Erdmannhausen leben. Denn um den Sporttreff ans Laufen zu bringen, war Katharina Fischinger auch auf ihre Marbacher Kollegin Cornelia Keiper zugegangen, damit die bei den Geflüchteten in der Nachbarstadt wirbt. Mit Erfolg. „Seitdem kommen immer fünf Flüchtlinge aus Marbach dazu“, sagt Fischinger erfreut. Und sie selbst kickt auch mit. „Ich möchte damit auch dafür werben, die Frauenquote zu erhöhen“, sagt sie.

Wer gewinnt den Wanderpokal?

Für die Wettkämpfe spenden die Integrationsmanager – in Erdmannhausen ist dies Sezgin Kaya – einen Wanderpokal. Dann wird sich die Frage stellen, ob der in der Gemeinde bleiben darf oder doch nach Marbach geht. Denn die Flüchtlinge beider Kommunen treten beim Sportfest gegeneinander an. Auch wegen Corona belassen es die Organisatoren diesmal bei Teilnehmern der beiden Nachbarkommunen. Aber wer weiß, inwieweit das Sportfest in Zukunft wachsen wird. Katharina Fischinger: „Das ist hoffentlich der Auftakt einer schönen Turnierserie.“