Die Stopps haben künftig höhere Bordsteine, ein Leitsystem und mehr Platz. Foto: Archiv (dpa)

Die Gemeinde Kirchberg will mehrere Bushaltestellen auf der Gemarkung behindertengerecht umbauen lassen. Überall wird das allerdings nicht möglich sein.

Kirchberg - Es ist eine Vorgabe des Landes, die Menschen mit Behinderung mehr Selbstständigkeit ermöglichen soll. Die Kommunen sind dazu angehalten, bis 2022 im Öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) für Barrierefreiheit zu sorgen. Das ist in Kirchberg aber gar nicht so einfach, wie Bürgermeister Frank Hornek den Räten in der Sitzung am Donnerstag erklärte: „Wir haben hier ein sehr engmaschiges Netz, worüber wir natürlich auch froh sind.“ Insgesamt sind es 13 Haltestellen – die nun bei einer Begehung mit Ulrich Zwink vom Ingenieurbüro Frank in Augenschein genommen wurden: „Und nicht überall ist der Umbau überhaupt möglich.“

Eine Haltestelle ist dann barrierefrei, wenn sie einen Bordstein mit mindestens 18 Zentimetern Höhe vorweist. Zudem muss der Wartebereich stufenlos erreichbar sein. Ferner sollen so genannte taktile Bodenelemente verbaut werden, an denen sich sehgeschädigte Menschen orientieren können. Rollstuhlfahrer benötigen zudem eine Fläche zum Manövrieren.

Nach der Ortsbegehung sowie einer Priorisierung hatten sich schlussendlich sieben Haltestellen herauskristallisiert, die für einen Umbau in Frage kommen. Die Räte gaben allen grünes Licht – außer dem Stopp in der Zwingelhäuser Straße, da hier mit der Burgstaller Straße bereits eine in der Nähe befindliche Haltestelle barrierefrei ausgebaut wird.

Wirklich viele andere Optionen als die Zustimmung gebe es auch nicht, stellte Ulrich Jäckle (UBK) fest: „Wir müssen sonst nachweisen, wieso es nicht geht.“ Zumal die Zuschüsse von 75 Prozent auch ein triftiges Argument seien. Dem schloss sich Gebhard Kunzi (UBK) an: „Das macht es etwas leichter.“ Der Eigenanteil liege so grob zwischen 70 000 und 100 000 Euro.

Folgende Umbaumaßnahmen werden finanziert: In der Pfarrgartenstraße wird der Stopp ein Stück zur Schulstraße hin verschoben inklusive Verbreiterung des Gehwegs auf Höhe des Kindergartens. Die Haltestelle an der Schule kann relativ problemlos angepasst werden. Hier muss nur die Randsteinführung der Anfahrt ein wenig angepasst werden. Zudem soll hier ein Wetterhäuschen entstehen, „da die Schüler ab und zu etwas warten müssen“, betonte Manuela Vodopija (Freie Liste). Der Busstopp in der Danziger Straße wird um etwa 15 Meter nach Osten geschoben, wo dann die Fahrbahn um einen Meter auf 6,50 Meter verengt wird, um den Platz für Rollstühle zu schaffen. Die Haltestelle vor der Feuerwehr wird dagegen einmal um das Eck herum von der Pfarrgartenstraße in die Burgstaller Straße verlegt. Dort ist genug Platz für die nötigen Umbauten – die auch ein Wartehäuschen beinhalten, „wegen Fahrgästen, die vom Supermarkt zurückkommen“, so Gerd Bärlin (BUK).

Auch die Ortsteile werden bedacht. So wird in Zwingelhausen die Bushaltestelle ortseinwärts umgebaut. Theoretisch hätte auch die Gegenseite die Möglichkeit zum Umbau geboten, „aber der Bus wendet ja sowieso dort, weshalb es vom Ausstieg nicht wirklich einen Unterschied macht“, so Hornek. Und auch die Bushaltestelle im Neuhof wird künftig barrierefrei.