Monika Schreiber betreibt seit 20 Jahren die Galerie Wendelinskapelle in Marbach. Foto: Mostbacher-Dix

Sigrid Steuer ist Vorsitzende des Bürgervereins Hörnle & Eichgraben. Die Marbacherin engagiert sich nicht nur in „ihren Ortsteilen“, sondern unter anderem noch im Turnverein und als Ersthelferin.

„Ich mag das gerne.“ Fröhlich kreiselt Sigrid Steuer auf dem Karussell, zeigt dabei auf die Tischtennisplatte. „Die gehört zu meinen Lieblingen“, sagt sie und schmunzelt. Und mit dem Basketballkorb, der hinter Kletterhaus, Fußballwand und langer grüner Rutsche zum Dribbling einlädt, habe ihr Sohn seine Körbe geübt, lacht sie. Die Begeisterung ist ansteckend, mit der Steuer durch den Spielplatz im Eichgraben, Marbacher Ortsteil, führt. Mehrmals pro Woche schaut sie, ob alles sauber und sicher ist oder was erneuert werden muss. „Kürzlich haben wir die Spielboxen aufgestellt.“ Sie öffnet eine Truhe, in der allerlei kleine Gerätschaften zu finden sind, zum Balancieren, Werfen, Sandeln. Auch ein Zettel ist darin mit Erläuterung und wer dafür zuständig ist – im Eichgraben Sigrid Steuer.

Jugendarbeit liegt ihr am Herzen

Mit Kewin Ohlandt und Winfried Staudenmayer gehört sie zum vertretungsberechtigten Vorstand des Bürgervereins Hörnle & Eichgraben, der unter anderem für diesen sowie die Spielplätze Dreitonnenstraße und Mannheimer Straße gesorgt hat. „Die Jugendarbeit lag und liegt mir am Herzen“, sagt die zweifache Mutter, die sich auch kirchlich für Kinder engagiert, etwa im Christopherushaus. Im Bürgerverein ist sie indes Frau der ersten Stunde: Steuer hat diesen im Sommer 1989 mitgegründet. „In den Räumen des Obst- und Gartenbauvereins“, erinnert sie sich. Diese dürfe der Bürgerverein auch heute noch für Veranstaltungen und Gespräche nutzen.

„Eine tolle Zusammenarbeit, wie überhaupt alles hier.“ Hat doch der Bürgerverein das Ziel, „Interesse der Bürgerschaft für die öffentlichen Belange der Stadtteile ‚Hörnle’ und ‚Eichgraben’“ zu wecken, so die Verbundenheit zu fördern mit der Heimat als sozialem Erfahrungs- und Zugehörigkeitsraum, der geschichtlichen und kulturellen Tradition, ihrem Bildungswert, mit Heimatkunde, Umweltschutz, Heimat- und Landschaftspflege, Kultur. Hinzu kommen Völkerverständigung, Toleranz auf allen Gebieten, Förderung von Jung und Alt, Bildung, Erziehung. So ist über die Jahre viel entstanden nach dem Motto „Einfach machen – könnte ja gut werden!“ Das Angebot reicht von Basteln, Boule und Besenrein – Putzetes mit Freiwilligen – über Feste, Flohmarkt-Rallyes bis zu Öffentlichem Bücherschrank, Spieleabende, Vorträge, Weihnachtsmarkt und Whiskey-Tasting. Durch „ihr Revier“ führend erzählt Steuer von all dem, vorbei am „Leuchtturm“ Eichgraben- oder Hörnles-Steg, auf dem seit 1996 alle treppenfrei und schneller in die Marbacher Innenstadt kommen. „Wegbereiter war damals der Erste Vorsitzende Martin Hager.“ Steuer zeigt auf den Stein mit dem Gründungsdatum des Hörnles. „1957, das Jahr, in dem ich geboren bin.“

In Stuttgart: Dort wuchs sie auf, dort arbeitet sie bald 24 Jahre als Schulsekretärin. Marbach allerdings, wohin sie 1986 zog, und das Engagement für „ihre Ortsteile“ prägt das Leben der agilen Frau mit den vier Berufsausbildungen als Gymnastiklehrerin, Fachlehrerin im technisch-sportlichen Bereich, Einsatzleitung der ambulanten Dienste des Arbeiter-Samariter-Bunds und Bürokauffrau. Beim ASB ist sie denn auch Ersthelferin, zudem engagiert im Selbsthilfeverein „Schöne Lilie“ zum Schutz der Ehe im überkonfessionellen Sinne. Sie gibt Sportkurse als Übungsleiterin beim Marbacher Turnverein. „Von meinen Berufen profitiere ich im Ehrenamt sowie umgekehrt – aber es sind die Erfahrungen des Ehrenamts, die so viel zurückgeben fürs Leben.“