Auch im Alter von 40 Jahren kaum zu stoppen: Sebastian Sauerland. Foto: avanti

Gegen den Aufsteiger SG Weinstadt heißt es in der Württembergliga am Ende 34:26 (17:9). Es ist der ersehnte erste Sieg nach vier Niederlagen. Ein 18-Jähriger blüht auf.

Oberstenfeld - Nur einen Sieg hatten die Handballer des SKV Oberstenfeld an den vergangenen acht Spieltagen gefeiert. Entsprechend groß war die Erleichterung, als der Württembergligist am Samstag gegen die SG Weinstadt mal wieder zwei Punkte auf sein Konto packte. „Wir wissen jetzt wieder, dass wir gewinnen können. Nach vier Niederlagen fällt mir da schon ein Stein vom Herzen. Heute war nur wichtig, dass wir gewinnen – egal wie“, freute sich Trainer Michael Walter. Und doch war der Sieg hochverdient.

Von Beginn an gab der SKV den Ton an – vor allem dank eines treffsicheren Rückraums um Sebastian Sauerland und Marc Pflugfelder. Da machte es auch nichts, dass die beiden Außenspieler Eric Stahl und Lars Eisele offensiv nahezu arbeitslos waren. Und defensiv funktionierte die 5:1-Abwehr blendend. „Sie war heute offenbar die richtige Wahl“, so Walter, der zur Kenntnis nehmen konnte, dass seine Mannschaft gut ins Spiel fand. „Da haben wir uns richtig gepusht. Und Tim war ein guter Rückhalt“, lobte Walter seinen Schlussmann Tim Schniering, der den ganzen Abend über zahlreiche Paraden an den Tag legte.

So half er in der Anfangsphase seinen Vorderleuten maßgeblich mit, sich einen Vorsprung zu erspielen. 6:1 hieß es nach neun Minuten, 10:4 nach 18. Doch Weinstadt biss sich in die Partie, verkürzte auf 8:11 (24.). Auch durch die Rückkehr von Routinier Sebastian Sauerland aufs Spielfeld stabilisierte sich die Defensive aber wieder spürbar. Die Folge: Oberstenfeld zog binnen sechs Minuten auf den Pausenstand von 17:9 davon. „Unsere Abwehr war richtig gut – gerade in der ersten Hälfte mit nur neun Gegentoren“, sagte Jan Fuhrmann, der generell von einer „guten Teamleistung“ sprach.

In der 40. Minute war der SKV beim 22:12 erstmals zehn Treffer vorne. Das verleitete die Gäste zu einer Auszeit, die kurzzeitig Erfolg hatte. Erneut kämpfte sich Weinstadt zurück und verkürzte auf 19:24 (47.). Näher ran kam der Aufsteiger aber nicht – trotz doppelter Manndeckung gegen Timo Pflugfelder und Jan Fuhrmann beziehungsweise Hannes Eisele. „Ich bin stolz auf die Mannschaft, dass wir gegen diese 4:2-Abwehr gute Lösungen gefunden haben“, so Jan Fuhrmann. Und auch Coach Michael Walter lobte: „Ich ziehe den Hut vor der Mannschaft, dass wir in dieser Phase so ruhig und souverän agiert haben. Das war abgezockt.“

Dass nach den 60 Minuten ein 33:26 von der Anzeigetafel leuchtete, war auch Lars Eisele zu verdanken, der in der zweiten Hälfte richtig aufblühte. Der 18-jährige Rechtsaußen, der im Sommer aus der U19 der HABO SG nach Oberstenfeld kam, hatte in der Saison bislang sieben Tore beigesteuert – und war nun gegen Weinstadt gleich zehn Mal erfolgreich. Vor allem, aber nicht nur bei Tempogegenstößen. Trainer Walter: „Das freut mich sehr für ihn. Er wurde natürlich gut eingesetzt, hat aber auch defensiv gut gearbeitet und sich heute ein Sonderlob verdient.“ SKV Oberstenfeld:
Schniering, Zieker – Krautt (2), Schädlich, Goller, Pflugfelder (4), Cakar (4), Stauch (5), Babjak (2/2), L. Eisele (10), Stahl (1), Fuhrmann (2), H. Eisele, Sauerland (4).