Für Torfrau Tabea Kraft ist die Saison vorzeitig beendet. Foto: Archiv (avanti)

Der Drittligist SG Schozach-Bottwartal empfängt am Samstag um 18 Uhr die TuS Metzingen II. Aufatmen kann die SG bei Sina Klenk, bei der sich der Verdacht auf eine schlimme Verletzung nicht bestätigte.

Vier teils sehr deutliche Siege am Stück, dazu Tabellenplatz fünf in der Dritten Liga. Doch bei den Handballerinnen der SG Schozach-Bottwartal herrscht vor dem Heimspiel am Samstag um 18 Uhr in der Beilsteiner Langhanshalle gegen die TuS Metzingen  II kein eitel Sonnenschein. Der Grund: Der Verdacht, dass sich Torhüterin Tabea Kraft an vergangenen Wochenende in der Partie beim ASV Dachau einen Kreuzbandriss zugezogen hat, hat sich in der Zwischenzeit bestätigt. Für die 28-Jährige ist die Saison damit vorzeitig beendet.

„Man hat in der Situation leider sofort gesehen, dass es was Schlimmeres ist, obwohl ja immer noch ein Funken Resthoffnung bleibt. Mir tut das vor allem für Tabea leid“, sagt Trainer Michael Stettner, der lobende Worte für seine Torfrau findet: „Sie hat sich ja bewusst in die zweite Reihe gestellt, um Jana und Rena zu unterstützen – und das toll und auch total uneigennützig gemacht. Im Prinzip war das Spiel in Dachau ihr erster Einsatz, bei dem sie richtig gespielt hat und nicht nur bei Siebenmetern zum Einsatz kam. Und sie hat direkt super gehalten.“

Ob Torhüterin Jana Brausch nach ihrer Oberschenkelverletzung wieder zwischen die Pfosten zurückkehren wird, wird sich erst im Abschlusstraining herausstellen. „Danach entscheiden wir, ob sie spielt“, sagt Michael Stettner. Ist das nicht der Fall, wird Alina Bauer aus der zweiten Mannschaft aufrücken. Bauen kann der Trainer aber auf jeden Fall weiterhin auf die 16-jährige Nationaltorhüterin Rena Keller. „Rena hat unser absolutes Vertrauen, wie Jana auch. Und beide haben das nicht nur einmal zurückgezahlt. Rena ist auch keine typische 16-Jährige, was ihre Leistungen und ihre Ausstrahlung im Tor angeht. Das steht außer Frage“, ist dem SG-Coach nicht bange.

Im Fall von Abwehrchefin Sina Klenk können die SG-Frauen, anders als bei Tabea Kraft, hingegen durchatmen. Auch Klenk musste in Dachau verletzt vom Spielfeld genommen werden. „Ihre Verletzung sah zunächst noch schlimmer aus als bei Tabea“, erinnert sich Michael Stettner. Die Schmerzen seien aber schnell vorbei gewesen – und am Dienstag trainierte sie bereits wieder mit. „Sie wird am Samstag auch spielen können“, freut sich ihr Trainer. Fehlen wird wohl weiterhin Anna Asmuth, die noch nicht wieder trainieren konnte. Aufgeschoben ist auch das Comeback von Alisa Berger, bei der die Tests ergaben, dass sie noch die eine oder andere Woche braucht. „Ich denke, dass Alisa zur Rückrunde dann körperlich wieder bei 100 Prozent sein wird. Im Training macht sie von Woche zu Woche Fortschritte und wir freuen uns alle auf ihre Rückkehr“, so Stettner.

Spannend ist die Frage, wie die Mannschaft des Gegners am Samstag aussehen wird. Die Reserve des Erstliga-Fünftplatzierten aus Metzingen steht einen Punkt und zwei Plätze vor der SG, was ein Spiel auf Augenhöhe erwarten lässt. Aber: „Da in der Bundesliga aktuell WM-Pause ist, kann da eine ganz andere Mannschaft auflaufen. Das wissen wir erst kurz vor dem Spiel“, blickt Michael Stettner voraus. Allgemein erwarte sein Team aber einen körperlich extrem starken Gegner, der durch schnelles Umschaltspiel und wahnsinnig viel Wurfkraft aus dem Rückraum zum Erfolg komme. Womit Metzigen II auch die beste Offensive der Dritten Liga stellt. Dem Trainer der Bottwartälerinnen ist also klar, worauf es ankommen wird: „Wir müssen in der Abwehr ähnlich funktionieren und emotional spielen wie letzte Woche in Dachau, um eine Chance zu haben. Aber diesmal erwartet uns definitiv ein in allen Bereichen völlig anderer Gegner als letzte Woche, ohne das Dachau gegenüber abwertend zu meinen. Das wird ein ganz anderes Spiel.“