Viele Kinder sind in gruseligen Kostümen ins Jugendhaus gekommen, um dort ein paar Stunden Grusel mit Augenzwinkern zu erleben. Foto: avanti

Das Team des Jugendhauses planet-x in Marbach hat gemeinsam mit dem „Kleinen Grusel-Gewusel“ aus Stuttgart pünktlich zu Halloween zwei schaurig-schöne Tage für Kinder möglich gemacht – inklusive Geisterbahn, Krötenschleim und Zombie-Disco.

Marbach - Etwas ist anders an diesem Abend im Oktober: Dicke Nebelschwaden wabern am Leiselstein durch die Luft. Plötzlich ein unheimliches Gelächter und ein Schrei, der das Blut in den Adern gefrieren lässt. Was ist denn da bloß los am Jugendhaus planet-x? Wer mutig ist und sich dem Eingang nähert, läuft auch schon direkt einem Vampir in die Arme: „Der November wird für die Kids eh schon hart, daher sind wir sehr froh, dass wir unser ‚Grusel-Gewusel’ noch veranstalten durften.“ Hinter Umhang und Schminke steckt natürlich kein Blutsauger, sondern der Jugendhausleiter Georg Stenkamp. Gemeinsam mit seinen Mitarbeitern und dem Team des „Kleinen Grusel-Gewusel“ aus Stuttgart hat er am Freitag und Samstag zum Gruseln eingeladen.

Die Idee zum Spukhaus war schon in den Sommerferien beim „Verrückten Sommerteam“ auf den Weg gebracht worden, erklärt der Sozialarbeiter Andreas Ludmann: „Wir haben überlegt, was wir den Kindern als nächstes Highlight mit geben können.“ Da es durch die Corona-Pandemie kaum noch Veranstaltungen gibt, sollten die sich auf etwas freuen können: „Halloween lag da gleich nahe.“ Da er selbst seit Längerem mit Benjamin Köhl, Chef-Grusler des „Kleinen Grusel-Gewusels“ befreundet ist, war die Idee zum Spukhaus schnell geboren. In Zusammenarbeit entstand das corona-konforme Konzept: Die Kinder laufen in Kleingruppen auf dem Gelände insgesamt acht Mitmachstationen ab. So ging es etwa hinab ins Verlies, an eine Schießbude oder zu Gruselgeschichten von „Hexe Baba Jaga“, die viele noch vom Sommerteam kannten. Alleine mit den Teilnehmern des Ferienprogramms war das Wochenende schon voll ausgebucht.

Insgesamt rund 100 Kinder haben sich an beiden Tagen gegruselt – und sich dabei zum Teil auch selbst überwunden. Wie etwa zwei Hexen, die sich nach etwas Angst doch noch dazu durchringen, blind durch einen Tunnel zu laufen. Das freut Köhl: „Kindern tut es gut zu sehen, was sie alles schaffen können.“

Daher schlüpfen sie auch mal in die Rolle des Erschreckers – etwa in der Geisterbahn, wo die kleinen Zombies und Werwölfe selbst durch Spiegel, fallende Gummi-Spinnen oder ein wild tanzendes Skelett für Furcht bei ihren Freunden sorgen, erklärt Benjamin Köhl weiter: „Viele haben erst Angst und sehen dann, dass es alles gar nicht so schlimm war und haben sogar großen Spaß am Erschrecken. Wir bieten Grusel mit Augenzwinkern.“

Bei den Sechs- bis Zwölfjährigen kommt das sehr gut an. An allen Ecken sieht man strahlende Augen. Viele sind in aufwendigen Kostümen gekommen und wollen gar nicht gehen, als schließlich um 19 Uhr das „letzte Stündlein“ schlägt und die Eltern zum Abholen kommen. „Die Resonanz ist großartig“, freut sich Andreas Ludmann vom Jugendhausteam: „Die Stimmung war durchweg super. Und auch die Eltern waren glücklich, die oftmals händeringend nach Angeboten suchen.“