Nach dem Brand müssen die Überreste des Hüttles in Pleidelsheim von der Gemeinde abgerissen werden. Ein Neubau ist geplant. Foto: Werner Kuhnle

Bei dem Brand auf dem Sportplatz des Landesligisten GSV Pleidelsheim wurde das Inventar für den Trainingsbetrieb und die Bewirtung zerstört. Bürgermeister Trettner geht von einem Schaden von 100 000 Euro aus. Der Verein ist überwältigt von der Hilfsbereitschaft.

Susanne Düding ist eine Frau, die so schnell nichts umwirft. Doch was am vergangenen Samstag kurz vor 15 Uhr über die Vorsitzende des Fußball-Landesligisten GSV Pleidelsheim hereinbrach, musste auch sie erst einmal verdauen. Nicht nur dass ihre Mannschaft zu diesem Zeitpunkt beim SV Breunigsweiler mit 1:3 im Rückstand lag. In einem Anruf wurde sie in der Pause darüber informiert, dass das sogenannte Hüttle auf dem Sportplatz in Pleidelsheim in Flammen steht. Ihr war das Ausmaß des Feuers sofort bewusst. „Das war ein herber Schlag,das Häuschen war ja aus Holz und mir war klar, dass da nichts mehr zu retten ist“, sagt Susanne Düding. Aber wenigstens seien keine Personen zu Schaden gekommen.

Die Vorsitzende war in Gedanken schon weiter, schließlich stand am Sonntag das Spiel der zweiten Mannschaft an. Das Gelände musste gesichert und die Brandstelle abgesperrt sowie ein provisorischer Verkaufsstand organisiert werden. „Zum Glück hatte ich die vier Eckfahnen in meinem kleinen Büro untergebracht“, sagt Düding.

Was wurde genau Opfer der Flammen?

Nach und nach wird das Ausmaß klar, das das Feuer angerichtet hat. In dem einen Teil des kleinen Gebäudes befand sich die Ausschanktheke und die Küchenzeile der ersten Mannschaft. Erst kürzlich hatte man drei neue Glaskühlschränke gekauft, aber auch der Grill, Stehtische und Bierbänke sind verbrannt. Richtig bitter ist auch der zerstörte Trakt der Jugend. Hier sind nicht nur Bälle, Leibchen und der Markierungswagen ein Opfer der Flammen geworden, auch die im vergangenen Herbst neu eingebaute Küchenzeile ist nicht mehr brauchbar. Das gilt auch für die Lautsprecheranlage. „Keines der Geräte ist älter als zwei Jahre“, sagt Susanne Düding. Bei der ersten Untersuchung ging die Polizei von einem technischen Defekt aus, aber es wird noch einige Tage dauern, bis man zu einem eindeutigen Ergebnis kommt.

Das Inventar zu ersetzen wird den Verein laut Düding mindestens 30 000 Euro kosten. Der Pleidelsheimer Bürgermeister Ralf Trettner schätzt den Gesamtschaden auf dem Gelände Stand jetzt auf 100 000 Euro. „Das Hüttle muss jetzt erst einmal abgerissen werden. Darum wir sich die Gemeinde kümmern“, sagt Ralf Trettner, der auch betroffen auf den Brand reagiert.

Das Gelände gehört der Gemeinde. Deshalb wird sich der Gemeinderat zeitnah damit beschäftigen, wie man den Verein beim Wiederaufbau helfen und möglicherweise mit einem Zuschuss finanziell unterstützen kann. „Aber jetzt hat Priorität, dass man die Flutlichtanlage wieder zum Laufen bringt“, sagt der Bürgermeister Trettner. Die Steuerung der Anlage befand sich auch in dem abgebrannten Häuschen. Und ohne Flutlicht wird es schwierig mit den Trainingseinheiten für die Aktiven und die Jugend. Zur Not müsse man statt auf dem Kunstrasen auf den anderen Rasen ausweichen, meint Düding pragmatisch.

Wie geht es nach dem Feuer weiter?

Die Powerfrau blickt schon wieder nach vorne. Der Verein ist für sie eine Herzensangelegenheit. Mindestens zweimal die Woche ist die engagierte Vorsitzende auf dem Sportplatz, um zu helfen, und sie kümmert sich auch um die Pressearbeit. Jetzt muss sie zum einen dafür sorgen, dass der Spielbetrieb am kommenden Samstag im Abstiegsduell gegen den SV Schluchtern weitergehen und auch die Bewirtung der Gäste möglich sein wird.

„Und dann werden wir uns zusammensetzen und in Ruhe schauen, was wir für das abgebrannte Hüttle neu bauen wollen“, sagt Düding.

Das Unglück ihres Vereins hat sich schnell herumgesprochen. „Ich bin überwältigt von den Hilfsangeboten von allen Seiten, aus dem Club heraus, aus der Gemeinde und auch von den umliegenden Vereinen“, sagt die Vorsitzende. Der Club selbst wird so schnell wie möglich ein Spendenkonto einrichten, um Geld für den notwendigen Neubau zu sammeln. Düding hofft auch auf Unterstützung der Gemeinde und Fördergelder vom WLSB.