Die Mädchen und Jungs waren gut vorbereitet und haben alles auswendig vorgetragen. Foto: Wunnensteinschule

In der Wunnensteinschule haben Kinder ein Musical aufgeführt.

Großbottwar - Man kann ganz schön ins Schwitzen kommen in der Aula des Schulzentrums. Zum einen gilt das für die rund 300 Zuschauer, die den Raum am sommerlich-warmen Sonntagabend bis zum letzten Platz füllen, zum anderen aber auch für die jungen Künstler auf der Bühne, denen obendrein die Scheinwerfer Schweißperlen auf die Stirn treiben. Dazu kommt bei ihnen die Aufregung, ein eineinhalb Stunden langes Musical öffentlich aufzuführen – bei dem es kurioserweise um das große Fest der Liebe geht, das ja eigentlich im kalten Dezember gefeiert wird. Allerdings: „Weihnachten macht der ganzen Schar, Hektik Stress das ganze Jahr“, macht der Schulchor einstimmend klar, wo die Brisanz des Bühnenstückes von Martin Krüger-Düsenberg und Swaantje Düsenberg liegt.

Neben der rund 80-köpfigen Chorformation haben sich kostümierte Berater, Hofschreiber und die Dienerschaft um einen mächtigen Thronsitz versammelt. „Oh je, ich hab ihm immer nachgegeben und jeden Monat Weihnachten gefeiert“, stöhnt die Königin im langen roten Samtgewand, das sei wohl ein Fehler gewesen, nun beschließt sie: Ihr „Prinz Owi lernt König“, wie auch das Musical betitelt ist. Eine turbulente Reise des gesamten Hofstaates beginnt.

„Mit 24 Schauspielern stehen dieses Mal doppelt so viele auf der Bühne wie sonst“, hatte Daniela Feil, die zusammen mit Anita Niepagen das Projekt leitet, zu Beginn angekündigt. Die Theater-AG der Schule, angeführt durch Susanne Abt und Niklas Muraro, sowie der Schulchor hätten ein Jahr lang Texte gelernt und Lieder geübt, so Feil. Schulleiterin Uta Schwarz dankt außerdem Helfern im Hintergrund sowie dem Förderverein, die zur Verwirklichung des Kunstprojektes beigetragen haben. Zudem wirkt Uli Staudenmaier (MAKS Großbottwar) mit, der den Auftritt mit seiner Band begleitet.

„Quatsch mit Soße – Unterhose“: Mit solchen frechen Sprüchen sorgt der Hofstaat für gute Laune. „Senorinas avanti hopp hopp“, scherzt besonders der italienisch Berater. „Ich brenne“, gibt der Chor dem lebendigen Weihnachtsbaum eine musikalische Stimme. Den frechen Prinzen Owi intoniert die Gesangsgruppe mit „Bildung ist momentan, nicht auf meinem Plan“. In flottem Wechsel zwischen Sprechpassagen, Choreinlagen, immer wieder mit mutigen Soli verschiedener Kinder, nimmt die Geschichte mit einer „Bildungsreise mit Kamel nach Arabien“ einen turbulenten Verlauf. Die Viertklässler der AG sowie die Chorkinder haben sich sorgfältig vorbereitet, sodass sie alles auswendig vortragen können und Hand in Hand eine Szene nach der anderen präsentieren – mitsamt einiger Kostüm- und Kulissenwechsel. So tauchen auf der Abenteuerreise sprechende und singende Figuren wie ein Drache und ein chinesischer Gelehrter auf. Und die Tochter Laila des ehrwürdigen Scheichs Hatschi findet man im Schatten ihrer Lieblingspalme wieder. Einige Schülerinnen haben sich in orientalische Tänzerinnen verwandelt, die ihre Kunst zum Besten geben.

Im Verlauf des Stücks stellen bunte Vögelchen die Bildungsabsichten der Reise ordentlich auf den Kopf. Was aber am Ende ein Sternschnüppchen durch seine Wunscherfüllung löst. Das alles bringen die Schüler wunderbar unterhaltsam singend, tanzend und rezitierend auf die Bühne. Mit dem gemeinsamen Gesangsfinale „Das kleine Glück kommt jeden Tag“. Dem Publikum hat es gefallen, die Schauspieler ernten tosenden Beifall.