Zwei Jahre nach der Trennung wird Oliver Zapel erneut SG-Trainer. Foto: Archiv (Alexander Becher)

Der 51-Jährige wird erneut Trainer von Fußball-Drittligist SG Sonnenhof Großaspach.

Großaspach - Erste Anzeichen gab es schon nach dem letzten Saisonspiel in Köln. Seit Montagabend ist es nun gewiss. Oliver Zapel kehrt als Cheftrainer zum Fußball-Drittligisten SG Sonnenhof Großaspach zurück. Vor zwei Jahren hatten sich Coach und Klub nach nur einem Jahr am Saisonende unerwartet getrennt, obwohl die SG eine gute Runde gespielt und Rang zehn belegt hatte. Vorstandsmitglied Michael Ferber: „Beide Seiten haben in den vergangenen Monaten gelernt, was sie aneinander hatten.“

Spekuliert worden war mit einigen Kandidaten: Ramon Gehrmann, Alexander Blessin, Mark Zimmermann, Rainer Scharinger und Peter Vollmann. Ein Name, der immer mal wieder ins Gespräch kam, der aber eher im Hintergrund waberte, steht nun künftig wieder auf der Gehaltsliste des Vereins aus dem Fautenhau: Oliver Zapel. Der 51-Jährige hat bei den Aspachern einen Einjahresvertrag unterschrieben, der eine beidseitige Option für eine weitere Saison enthält.

Was für den einen oder anderen durchaus überraschend kommt, passt in das Bild, das sich den Beobachtern nach dem geglückten SG-Klassenverbleib bei Fortuna Köln bereits bot. Verein und Ex-Coach scheinen sich wieder angenähert zu haben. Nun passt wieder zusammen, was vor 24 Monaten noch nicht recht weitergehen wollte. „Beide Seiten haben unterschiedliche Vorstellungen über die zukünftige Ausrichtung des Vereins“, hieß es damals in einer Pressemitteilung vonseiten der Schwaben.

Mittlerweile hat die SG mit Sascha Hildmann und Florian Schnorrenberg zwei Trainer gehabt, die beide vorzeitig gehen mussten. Oliver Zapel wiederum war bei den Drittligisten Werder Bremen II und Fortuna Köln nicht richtig glücklich geworden. Vielleicht haben sich deshalb beide Seiten daran erinnert, dass „sportlich damals ja alles gepasst hat“, wie Michael Ferber erklärt. Zudem wollte die SG nach Hildmann und Schnorrenberg nun einen Trainer „von dem wir wissen, dass er die Liga kennt und dass er unsere Struktur im Verein kennt“, so der 33-Jährige, der noch anfügt: „In dem Zusammenhang sind wir auf Oliver Zapel gestoßen.“ Und: In Aspach erinnerten sich die Verantwortlichen nicht nur an das, was am Ende zur Trennung geführt hatte, sondern auch an die guten Dinge. Bei den Gesprächen in den vergangenen Tagen hat der Verein laut Ferber dann zudem festgestellt, „dass er richtig Bock auf die SG hat“. Und zwar so wie sie jetzt ist: Mit ihren Schwächen und ihren Stärken.

Hatte der Coach im Frühjahr 2017 eventuell zu hohe Erwartungen an den Dorfklub gehabt, so hat er bei den folgenden Stationen offenbar gemerkt: Auch bei anderen Klubs, die mehr Möglichkeiten haben, ist nicht alles Gold was glänzt. Schließlich beweisen die Aspacher seit nunmehr fünf Jahren, dass sie mit ihrer Art und Weise im Profifußball bestehen können, obwohl das in der gerade abgelaufenen Runde arg auf der Kippe stand. Eine Situation, in der sich auch im Dorfklub die Verantwortlichen ihre Gedanken machten und die eine oder andere einst zu hohe Anforderung Zapels nunmehr nicht mehr ganz so weit weg von der Realität sehen.

Michael Ferber sagt: „Ich denke, dass dies für uns eine gute Lösung ist. Wir freuen uns jedenfalls darauf.“ Zudem urteilt das Vorstandsmitglied Sport: „Vielleicht hatte Oliver Zapel bei uns eine Arbeit begonnen, die er noch nicht vollendet glaubt.“ Der Ex- und demnächst Wieder-Trainer war bislang übrigens für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Er weilt noch im Urlaub in Marokko. Das für die Öffentlichkeitsarbeit zuständige SG-Vorstandsmitglied Philipp Mergenthaler sagt dazu: „Oliver Zapel wird sich vorläufig nicht äußern, sondern erst bei der Pressekonferenz im Rahmen des Trainingsauftakts am 13. Juni Stellung beziehen.“