In Mecklenburg-Vorpommern ist die Gasempfangsstation der Ostseeleitung Nord Stream 1. (Archivbild) Foto: dpa/Stefan Sauer

Russland hat die Gaslieferungen durch die Leitung Nord Stream 1 stark reduziert. Es fehle eine wichtige Turbine, so die Begründung. Die gewartete Turbine könnte bald aus Kanada geliefert werden.

Die Bundesregierung hat nach Angaben von Regierungssprecher Steffen Hebestreit „positive Signale“ der kanadischen Regierung bekommen, dass die dort gewartete Turbine von Siemens Energy für die Nord Stream 1 Pipeline geliefert wird. Er könne aber nicht bestätigen, dass die Lieferung schon erfolgt sei. Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, dass Kanada seinen Widerstand gegen die Lieferung aufgegeben habe.

Die Bundesregierung hatte mit der kanadischen Regierung verhandelt, weil die Lieferung die Sanktionsauflagen gegen Russland verletzen könnte, auch wenn die EU kein Gas-Embargo gegen Russland verhängt hat. Eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums sagte, man habe Kanada deshalb angeboten, die Turbine erst nach Deutschland und nicht an den russischen Energiekonzern Gazprom zu liefern.

Die Bundesregierung argumentiert, dass man der russischen Regierung keinen Vorwand geben sollte, die Gaslieferungen nach Europa mit dem Hinweis auf die fehlende Turbine zu kürzen. Wenn man die Turbine wieder einsetzen könne, könne sich die russische Regierung nicht mehr auf das angeblich technische Problem berufen.