Patrick Fossi Foto:  

Berkan Alimler und Patrick Fossi verlassen den Fußball-Oberligisten SGV Freiberg. Fossi wechselt nach Gmünd.

Freiberg - Derzeit ruht der Ball nicht nur bei Fußball-Oberligist SGV Freiberg. Doch im Hintergrund ist die sportliche Leitung des Tabellenführers nicht untätig. So hat man kurz vor Jahresende die Verträge von Berkan Alimler und Patrick Fossi „in beiderseitigem Einvernehmen“ aufgelöst. Sportdirektor Christian Werner betont aber, dass sich „beide Spieler tadellos verhalten und auch sportlich überzeugt haben. Wir sind insgesamt mit der Mannschaft sehr zufrieden.“ Eine Aussage, die angesichts von elf Siegen und zwei Unentschieden in 13 Spielen nicht überrascht. „Aber wir stehen ständig mit allen Spielern in Kontakt. Und manchmal ergeben sich eben Situationen, in denen es besser ist, getrennte Wege zu gehen.“

Beim 20-jährigen Berkan Alimler, der erst im Sommer als großes Talent vom Regionalligisten Optik Rathenow kam, möchte doch wieder näher an seiner Heimatstadt Berlin spielen. „Damit muss man bei einem jungen Spieler von außerhalb immer rechnen“, sagt Werner. „Zudem wollte er unangefochtener Stammspieler sein. Das hat sich bei uns eben nicht ergeben.“ Wobei der Linksverteidiger immerhin sechsmal in der Startelf stand, zudem dreimal eingewechselt wurde und insgesamt auf 585 Spielminuten kam, also exakt 50 Prozent der Gesamtspielzeit des SGV in der bisherigen Saison. „Das war aus unserer Sicht absolut okay. Berkan ist ein ganz feiner Junge – sportlich und menschlich. Aber wir verstehen auch, dass es für seine Entwicklung wichtig ist, dass er noch mehr spielt“, findet der Sportdirektor.

Ähnlich sieht die Sache beim 24-jährigen Patrick Fossi aus, der den SGV nach dreieinhalb Jahren in Richtung Verbandsligist Normannia Gmünd verlässt. „Ich halte sehr viel von ihm, er hatte in der Vergangenheit aber auch viel Verletzungspech“, weiß Christian Werner. „Er muss einfach mehr spielen, als dies bei uns in dieser Saison der Fall war.“ Fossi kam in den 13 Oberligapartien zwar auch zu neun Einsätzen, jeweils aber nur von der Bank. Somit stehen insgesamt nur 67 Minuten Spielzeit zu Buche – dabei aber immerhin zwei erzielte Tore. Seinem Wechsel zuzustimmen, sei den Verantwortlichen in Freiberg sehr schwer gefallen. „Wir werden seinen Weg weiter beobachten, und haben uns Möglichkeit offen gehalten, dass wir ihn bei einer Top-Entwicklung – die wir ihm ohne weiteres zutrauen – zurück nach Freiberg holen können“, stellt Christian Werner klar.

Der SGV-Sportdirektor will nicht ausschließen, dass es in diesem Winter noch weitere Bewegung im Kader geben könnte. „Im Fußball darf man nie etwas kategorisch ausschließen. Es kann immer wieder sein, dass sich solche Situationen wie eben bei Berkan Alimler und Patrick Fossi ergeben.“ Finanziellen Druck, den Kader zu verkleinern, habe man jedoch nicht, betont er. „Aber die Situation ist ja jetzt eine andere als zu Saisonbeginn. Damals gingen wir von 40 Ligaspielen aus. Jetzt sieht es so aus, als kämen wir auf maximal 29. Das reduziert natürlich die Einsatzmöglichkeiten insgesamt. Aber wir schauen ja nicht nur auf den Rest dieser Saison, sondern auch darüber hinaus. Schließlich ist es das erklärte Ziel, bis in eineinhalb Jahren in der Regionalliga zu sein.“

Dieses Ziel könnte aber auch im kommenden Sommer bereits erreicht werden – sofern die Saison weitergespielt und mit Auf- und Absteigern beendet werden kann. Laut dem derzeit noch gültigen Spielplan wäre der SGV Freiberg am 27. Februar gegen den 1. FC Rielasingen-Arlen wieder im Einsatz. Ein Datum, das Christian Werner als „sehr optimistisch“ bezeichnet. „Man kann ja nicht mit zwei, drei Wochen Vorbereitung wieder loslegen. Das wäre meiner persönlichen Ansicht nach brutal gefährlich, weil das Verletzungsrisiko enorm steigen würde. Ich denke, es sollten schon dreieinhalb bis vier Wochen Vorlauf sein.“

Und bei der Frage des „Wie“ gibt es für Werner nur zwei realistische Szenarien – je nachdem, wann es wieder losgehen kann und wie viel Zeit dann bleibt: „Variante A wäre, dass wir nur die Hinrunde zu Ende spielen. Das wären für uns also noch sieben Partien. Bei Variante B käme noch eine Auf- und Abstiegsrunde dazu mit jeweils neun Begegnungen pro Mannschaft.“ Doch eines ist klar: Wann und wie auch immer es weiter geht – der SGV Freiberg wird angesichts von fünf Punkten Vorsprung auf den Tabellenzweiten als Favorit in den weiteren Saisonverlauf gehen. Daran ändern die Abgänge von Berkan Alimler und Patrick Fossi sicher nichts.