Live waren die Hörspielszenen jetzt im Pausenhof des FSG auch zu sehen – über einen QR-Code können sich Besucher die Stücke bis Ende Juli herunterladen. Foto: avanti

Neuntklässler des Friedrich-Schiller-Gymnasiums haben Hörspielszenen gezeigt. Es gab Märchenhaftes und Mysteriöses, Rätselhaftes und Tragisches. Mithilfe eines QR-Codes kann man es nachhören.

Marbach - Es ist früher Freitagabend: der Pausenhof des Friedrich-Schiller-Gymnasiums ist zu dieser Stunde normalerweise leer oder weist vereinzelt Besucher auf, die den Platz queren oder ihn als Treffpunkt wählen. Doch an diesem superheißen Tag ist er gegen 18 Uhr von Schülern wie Eltern gleichermaßen frequentiert: Letztere defilieren in kleinen Gruppen von Station zu Station und spitzen dabei aufmerksam die Ohren. Denn es gilt einem Projekt zu lauschen, das an diesem Abend eröffnet wird und das die Kimko-Klasse 9 in den vergangenen acht bis neun Wochen erschaffen hat: ein Hörspiel im Pausenhof.

Über Lautsprecher nehmen die Gäste an diversen Dialogen oder auch Monologen teil, die vorweg alle aufgenommen wurden. Unschwer zu erraten, dass auch dieses Schulprojekt unter speziellen Coronabedingungen ablief: Im Fernlern-Modus galt es – überdies in Arbeitsgruppen aufgeteilt – an den jeweiligen Hörspielen zu arbeiten, „weil wir ja keine Theater-Proben durchführen konnten“, wie die Schülerinnen Sina und Tamara berichteten. Normalerweise, das heißt außerhalb einer Pandemie, hätte der Jahrgang an einem Theaterprojekt gearbeitet.

Der Fantasie keine Grenzen gesetzt

So aber sah die Aufgabenstellung vor, ein frei gewähltes Thema als Hörspielbeitrag zu behandeln, das mindestens zwei gemeinsame Merkmale aufweist: Es sollte einen Bezug zum Pausenhof haben und kindgerecht sein, „weil ja auch jüngere Mitschüler das Hörspiel konsumieren“, wie Sina betonte, die gemeinsam mit weiteren vier Schulkameraden die letzte von insgesamt sechs Stationen gestaltet hat.

Der Fantasie waren bei all dem keine Grenzen gesetzt, wie die mimisch dargestellten Ergebnisse am Freitag zeigten. Und auch Pia und Luana, zwei Neuntklässlerinnen, die am Eingang saßen und darauf achteten, dass nur genesene, getestete oder geimpfte Personen mit Maske den Schulhof betraten, sind von dem Ergebnis immer noch überzeugt: „Theaterspielen, das hat doch jeder von uns schon mal gemacht. Aber ein Hörspiel, das ist etwas ganz Besonderes“, unterstrich Luana. Gemeinsam beurteilten die beiden Mädchen es als „richtig cool, so ein Projekt erfahren zu haben“.

Ins selbe Horn stießen auch die Schüler von Station 2 die bei ihrem Projekt mit der „Planung einer Legende“ beschäftigt waren. An diesem heißen Sommerabend erregten sie zudem viel Mitleid wegen ihrer Kostümierung: In langen Mänteln und Hosen sowie mit Mützen und Hüten bekleidet, gaben sie der Szenerie etwas Groteskes.

QR-Code zum Nachhören

Die Schülergruppe hatte sich als Bezugsobjekt zum Pausenhof, ein direkt angrenzendes Haus ausgesucht, das bei dem Hörspiel eine nicht unerhebliche Rolle spielt. Denn bei den Videokonferenzen von zuhause aus, haben die Teilnehmer die Idee eines Schatzes entwickelt, bevor sie sich glücklicherweise dann auch real treffen konnten, um die entworfenen Texte schließlich aufzunehmen.

Mysteriöses, Märchenhaftes, das Rätsel um ein Vogelhäuschen oder auch tragische Komponenten rund um ein Klassentreffen, gibt es bei den mit Herz und Fantasie entwickelten Hörspielstationen aber auch zu hören.