Das Freibad in Mundelsheim wird von den Bürgern geschätzt. Foto:  

Das Mundelsheimer Freibad bewegt sich finanziell gesehen auf Vorjahresniveau. Ticketpreise sollen erhöht werden.

Mundelsheim - Die Einwohnerfragestunde zu Beginn einer Gemeinderatssitzung wird oft dazu genutzt, Kritik und Anregungen an die Verwaltung zu richten. Diesen Donnerstag gab es stattdessen aber viel Lob: Für die Öffnung des Freibads, die gelungene Badesaison und das genehmigte Mondscheinschwimmen. Und auch Bürgermeister Boris Seitz blickte mit zwei lachenden Augen auf den Sommer zurück: „Die Badesaison 2020 verlief relativ erfolgreich. Finanziell gesehen bewegen wir uns auf Vorjahresniveau.“

Das kleine Freibad am Neckar mit Blick auf die Steillagen schließt jedes Jahr mit einem Verlust ab. Ziel der Verwaltung ist es daher schon seit jeher, dieses Minus möglichst gering zu halten. 2019 etwa fehlten zuletzt rund 167  000 Euro bis zur schwarzen Null, erklärte Kämmerin Ina Grausam: „In diesem Bereich bewegen wir uns auch 2020 wieder.“ Das sei positiv zu werten, da die Badesaison schließlich unter dem Zeichen der Corona-Pandemie und ihren Verordnungen stattfinden musste. Dies hatte etwa dazu geführt, dass nur Besitzer von Saisonkarten zum Schwimmen kommen durften: „Insgesamt wurden 1163 solcher Tickets ausgegeben.“ Außerdem konnte die Saison nicht wie geplant am 9. Mai starten, sondern erst am 16. Juni: „Dafür haben wir dann nach den Sommerferien im September noch ein paar Tage angehängt.“ Alles in allem war sich das Gremium angesichts der Zahlen einig, dass mit der Öffnung des Freibades die richtige Entscheidung getroffen worden war. Zumal eine Schließung wohl auch nur wenig Sparpotenzial geboten hätte, wie David Fink (FWB) von Kämmerin Ina Grausam erfragte: „Wir hätten auch dann ein Minus von mindestens 100 000 Euro verzeichnet.“

Trotz des zufriedenstellenden Ergebnisses muss die Gemeinde aber auch ihren sowieso schon sensiblen Haushalt im Blick behalten. Aus diesem Grund hatte die Verwaltung eine Erhöhung der Eintrittspreise für die kommende Badesaison vorbereitet, denn wie Boris Seitz betonte: „Wir müssen mit allen Mitteln verhindern, dass wir das Freibad eines Tages aus Kostengründen abstoßen müssen.“ Die vorgeschlagene Erhöhung sieht ein Plus von je 50 Cent für die Einzelkarten vor. Die Dauerkarten werden für Erwachsene jeweils um zehn Euro teurer und für Kinder und Jugendliche um fünf Euro. Im Vorverkauf sind die Tickets wie gewohnt wieder 10 Prozent günstiger zu haben, führte Grausam aus: „Und die allermeisten Badegäste nutzen dieses Angebot auch.“ Das Gremium stimmte daher den Erhöhungen einstimmig zu.