Die Halle hat ein neues Dach bekommen. Foto: Avanti/Ralf Poller/Avanti

Der RFV Murrgau hat vom WLSB für seine Sanierung rund 42 000 Euro erhalten. Auch die Stadt Marbach hat geholfen.

Marbach-Rielingshausen - Die Corona-Krise hat die Sportvereine finanziell stark getroffen, heißt es seitens des Württembergischen Landessportbunds (WLSB) in einer Pressemitteilung. „Gerade Vereine, die in ihre Sportanlagen investiert und dafür womöglich auch Darlehen aufgenommen haben, stellt der Einnahmen-Ausfall der vergangenen Monate vor Herausforderungen.“ Eine Unsicherheit hat der WLSB nun beseitigt. Für 328 Mitgliedsvereine hat der Dachverband die Zusage von Fördermitteln über insgesamt fast sieben Millionen Euro verschickt. Insgesamt werden damit 364 Baumaßnahmen mit einem Investitionsvolumen von über 55 Millionen Euro unterstützt.

„Der WLSB hat sich schon vor Monaten mit Vehemenz dafür eingesetzt, dass die regulären Sportfördermittel des Solidarpakts trotz Corona-Krise nicht angetastet werden. Auch wenn die jetzt bewil-ligten Mittel erst ab 2021 ausgezahlt werden, haben diese 328 Vereine die Sicherheit, dass das Geld auch auf dem Vereinskonto eintreffen wird“, sagt WLSB-Präsident Andreas Felchle. Zugleich habe der WLSB in diesem Frühjahr die Auszahlung von im Vorjahr bewilligten Fördermitteln deutlich vorgezogen. „Mit diesen über vier Millionen Euro, die wir zu Beginn der Corona-Krise ausgezahlt haben, haben wir mögliche Liquiditätsschwierigkeiten unserer Vereine abgemildert“, ergänzt Felchle.

Im Sportkreis Ludwigsburg konnte der WLSB in der Bewilligungsrunde 2020 insgesamt 20 Sportvereine berücksichtigen. Sie erhalten für 22 Bauprojekte mit Kosten von rund 3,5 Millionen Euro einen Zu-schuss knapp 600 000 Euro. Sportkreis-Präsident Matthias Müller sagt zur Sportstättenbau Förderbilanz 2020: „Gerade jetzt ist es sehr wichtig, dass die Vereine mit den Städten und Gemeinden über ihre Planungen und Vorhaben sprechen, um die in die Jahre gekommen Sportstätten zu modernisieren, auch energetisch.

Ob und wie stark sich die Corona-Krise auf die künftigen Bau-Aktivitäten der Sportvereine in Württemberg auswirken wird, dürfte sich in den kommenden Monaten zeigen. Fest steht allerdings, dass der Antragsstau zuletzt nicht mehr geringer geworden und der Modernisierungsbedarf hoch ist. Die durchschnittliche Zuschussquote liegt nach wie vor deutlich unter den festgelegten 30 Prozent. „Zusammen mit den in den vergangenen Jahren deutlich gestiegenen Baukosten wäre es daher wenig zukunftsorientiert, wenn es im Solidarpakt IV keine deutliche Erhöhung der Sportstättenbauförderung gibt“, erklärt der WLSB-Präsident.

Unter anderem bekommt der RFV Murrgau in Rielingshausen rund 42 000 Euro an Fördermitteln vom WLSB. Auch die Stadt Marbach beteiligt sich an der Sanierung. „Das war für uns sehr wichtig, da wir das sonst nicht hätten stemmen können“, betont Rudolf Singer, der erste Vorsitzende des Reit- und Fahrvereins Murrgau. So hat die Reithalle in Rielingshausen nun ein neues Dach erhalten. Das alte dünne Blechdach habe im Sommer unheimlich viel Wärme und im Winter Kälte in die Halle gelassen, so Singer. „Jeden Regentropfen hat man gehört.“ Das neue isolierte Sandwichdach sei eine „hervorragende Sache“. Zudem wurden die Beregnungsanlage erneuert, die Beleuchtung sowie der Hallenboden.

Ebenfalls gefördert wurde der Tennisclub Pleidelsheim. Für seinen knapp 70 000 Euro teuren Padel-Court mit Beleuchtungsanlage bekam er vom WLSB 11 000 Euro. Der Reit- und Fahrverein Bottwartal erhielt 14 400 Euro für seinen knapp 100 000 Euro teuren Neubau einer Reitstallung mit sechs Boxen.