Gemeinsam geht es auch vier Gemeinden per Rad zum Gottesdienst nach Kornwestheim. Foto: Archiv (fotolia)

Die Kirchengemeinden aus Kornwestheim, Benningen, Bietigheim und Stuttgart-Gablenberg feiern am Sonntag einen gemeinsamen Fahrradgottesdienst. Abfahrt ist um 9.30 Uhr an der Annakirche in Benningen.

Kornwestheim - Die Evangelische Kirchengemeinde von Kornwestheim verbindet an diesem Sonntag eine Radtour mit einem Gottesdienst. Dabei werden auch Besucher unter anderem aus Benningen erwartet. Was es damit auf sich hat und in welcher Form der Liederkranz involviert ist, weiß Vikarin Marilia Camargo.

Frau Camargo, Gottesdienst und Radtour – wie passt das zusammen?

Gemeinsam unterwegs und in Bewegung zu sein und dabei draußen in der Natur und unter freiem Himmel Gottesdienst zu feiern, zu singen und zu beten, das passt für uns sehr gut zusammen. Und ganz nebenbei ist es auch noch coronakonform.

Wie ist die Idee zu der Aktion entstanden?

Während des Vikariats habe ich immer wieder Seminarwochen zusammen mit Vikaren und Vikarinnen aus anderen Gemeinden der Landeskirche. Dort bekommen wir theoretischen Input und reflektieren die Praxis. Ganz wichtig ist für mich dabei der Austausch mit meinen Kollegen. Wir sind gemeinsam auf dem Weg in den Pfarrberuf und machen uns Gedanken über die Kirche und ihre Zukunft. Dabei entstand auch die Idee eines Fahrradgottesdienstes. Wir haben unser Hobby – das Fahrradfahren – und den Wunsch nach neuen und anderen Gottesdienstformen verbunden.

Teilnehmer wird es aber nicht nur aus Kornwestheim geben, sondern auch aus anderen Gemeinden, zum Beispiel aus Benningen. Wie kommt’s?

Bei der Suche nach neuen Formen kam es auch zu der Kooperation der vier Gemeinden aus Kornwestheim, Benningen, Bietigheim und Stuttgart-Gablenberg, das sind unsere Vikariatsgemeinden. Wir vier Vikarinnen und Vikare verstehen uns gut und hatten große Lust, einmal etwas zusammen zu planen und umzusetzen.

Hat das Motto auch etwas mit einer Tour oder einem Weg zu tun?

Man könnte sagen, das Motto des Gottesdienstes ist „Unterwegs mit Gott“. Der Gottesdienst wird von den Radlerinnen und Radlern der vier Gemeinden jeweils vor ihrer Kirche begonnen und unterwegs gemeinsam weitergefeiert. Hier wird es um den gemeinsamen Weg sowie um das Erleben der Schöpfung gehen. Wenn wir dann gemeinsam auf der Festwiese des Liederkranzes den Gottesdienst weiterfeiern, geht es zum einen um das gemeinsame Feiern der unterschiedlichen Gemeinden, zum anderen um die Jona-Geschichte. Jona hat sich, wenn auch widerwillig, ebenfalls auf den Weg gemacht und durch seine Reise Gott noch einmal ganz anders kennengelernt.

Apropos Weg: Wo genau radeln Sie denn lang?

Wir werden einen Bogen um Kornwestheim fahren, aber den genauen Weg verrate ich Ihnen nicht. Um das zu erfahren, müssen Sie schon mitfahren (lacht).

Beim Abschluss sorgt der Liederkranz für Würste, Pommes und Getränke. Kling ja nach einer richtigen Hocketse, die viele derzeit noch so vermissen. . .

Als wir vor einem Jahr die Idee für diesen Gottesdienst hatten, haben wir tatsächlich an eine Außenbewirtung durch den Liederkranz gedacht. Da waren wir noch optimistisch. . . Aber ein Jahr später hat uns Corona doch Anderes gelehrt. Wir machen natürlich keine Hocketse oder Außenbewirtung, denn dafür, wenn überhaupt möglich, wären aktuelle Coronatests die Voraussetzung. Es soll aber etwas zu Trinken und zu Essen zum Mitnehmen geben, damit alle gestärkt nach Hause gehen können.