Museumsleiterin Sonja Hart hofft auf viele interessierte Besucher. Foto: Andrea Ertl

Das Brezelmuseum feiert sein einjähriges Bestehen und hat am Sonntag, 2. Juli, ein Programm für Jung und Alt zusammengestellt.

Erdmannhausen - Im Brezelmuseum blickt man vorfreudig auf die Feier am Sonntag, alles dreht sich um das leckere schwäbische Laugengebäck. Sonja Hart, die Leiterin des Brezelmuseums, erzählt im Gespräch, worauf sich Groß und Klein freuen können und wie sich das Museum in seinem ersten Jahr entwickelt hat.

Frau Hart, welches Programm erwartet die Besucher, die am Sonntag mit Ihnen den ersten Geburtstag des Brezelmuseums feiern?
Arlend Huober und Museumskurator Frank Lang blicken gemeinsam mit den Gästen auf die Impulse und die Gegebenheiten des vergangenen Jahres zurück. Im Anschluss wird es Führungen im Museum mit Frank Lang, Museumspädagogin Judith Szulczynski und mir geben. Zusätzlich bieten wir natürlich an diesem Tag das beliebte Brezelschlingen in unserer Backstube an. Die frisch gebackenen, noch warmen Brezeln aus Hefeteig kommen auch bei den Führungen sehr gut an. Im Außenbereich wird fürs leibliche Wohl gesorgt, auch dort steht die Brezel natürlich im Fokus. Kinder können sich außerdem draußen auf dem Spielplatz austoben und dort die Riesenbrezel kletternd erkunden.
Was interessiert Besucher im Museum am meisten?
Das Interessanteste für viele sind die Geschichten, wie es wohl zur Brezelform gekommen und wie die Brezelgestalt entstanden ist. Verschiedene Legenden hierzu werden an der Hörstation erzählt. Wie es tatsächlich dazu kam, steht wohl in den Sternen.
Welche Gäste kommen übers Jahr hauptsächlich zu Ihnen ins Brezelmuseum?
Gerade Schulen und Kindergärten zählen zu unseren regelmäßigen Besuchern. Auch die Ferienprogramme der umliegenden Gemeinden wurden bei uns gut angenommen, ganz viele Besucher kommen auch aus Erdmannhausen. Zum Beispiel die Demenzbetreuung „Vergiss mein nicht“ vom Krankenpflegeverein. Insgesamt gibt es viele schöne Verbindungen zu verschiedenen Seniorengruppen, die bei ihren Ausflügen zu uns kommen.
An welche Begebenheit können Sie sich noch gut erinnern?
Auf jede Gruppe muss man sich ja immer neu einlassen, auf jede anders zugehen. Insofern hat jede Führung seine Besonderheiten. Überraschend ist auch, welche Erinnerungen die Besucher an die Brezel oder die Brezelfabrik mitbringen. Eine echte Herausforderung und besonders bewegend war für mich eine Führung mit Blinden im Museum.
Wie hat sich das Brezelmuseum im vergangenen Jahr seit der Eröffnung entwickelt?
Anfangs waren wir überrascht, wie viele Anfragen für Führungen kamen. Das hält einen ganz schön auf Trab. Nach den ersten Wochen haben wir nun mehrere Mitarbeiter, die sich mit dem Museum verbunden haben. Das Interesse an Führungen ist nach wie vor rege, das freut uns besonders, da es für ein kleines Museum nicht selbstverständlich ist. Baulich waren es eher Kleinigkeiten, die noch fertig gestellt wurden. Im Außenbereich kommt jetzt erst vieles, das angelegt war, zur Pracht und Blüte.
Gibt es Ideen für weitere Veränderungen im Museum?
Natürlich gibt es verschiedene Ideen, die Schatzkammer etwa wird um ein besonderes Großexponat ergänzt. Unser Ausstellungsraum im Obergeschoss ist ja für Wechselausstellungen gedacht. Hier sind wir in der Sichtung mehrerer Sammlungen und Themen, die voraussichtlich im Herbst in einer neuen Sonderausstellung gezeigt werden.
… und zum Thema Veranstaltungen?
Die Idee ist entstanden, im Theater, dem Herzstück unserer Ausstellung nicht nur die Licht- und Toninszenierung der „Modernen Bäcker Frieder Legende“ zu zeigen, sondern auch „echte“ Theaterstücke aufzuführen. Und im nächsten Jahr streben wir an, die große Backstube zu eröffnen, die dann unabhängig vom Museum für Workshops zur Verfügung steht. Dort können bis zu 20 Personen gemeinsam Brezeln schlingen und backen – wir hatten schon eine Gruppe mit 60 Personen hier zu Besuch. Das hat unserer „kleinen Backstube“ die Grenzen aufgezeigt.
Was gibt es jetzt noch zu tun für die Jubiläumsfeier am Sonntag?
Eigentlich ist alles vorbereitet, wir würden uns natürlich über gutes Wetter freuen und vor allem aber freue ich mich auf viele interessierte Besucher.
Das Gespräch führte Andrea Ertl