Bei den Lemberghöfen Lillich hat der VdK sein Fest veranstaltet. Foto: Fenja Sommer

Der VdK hat zum Sommerfest bei den Lemberghöfen eingeladen. Hinter dem Sozialverband steckt aber noch viel mehr.

Erdmannhausen – Ein geselliges Beisammensein mit offenem Ende – dafür steht das Sommerfest des VdK Erdmannhausen. Doch der Verein beinhaltet weitaus mehr als Kartoffelsalat und ein Glas Rotwein. Den VdK selbst gibt es seit den 1950er Jahren, wie der Vorsitzende der Ortsgruppe Erdmannhausen, Johannes Proebstle, verdeutlicht. Gegründet wurde dieser nach dem Zweiten Weltkrieg. Genauer gesagt im Jahr 1950 in Düsseldorf, und hat mittlerweile zahlreiche Ortsgruppen. „Das waren Frauen, die auf der Suche nach ihren Männern waren“, erklärt Proebstle.

Der Verein fungiert als Sozialverband und Unterstützer in rechtlichen und sozialen Fragen. „Das meiste wird über den Kreisverband geregelt“, kritisiert Proebstle. „Das ist komisch und nicht mehr zeitgemäß.“ Diese Strukturen seien zu altmodisch und zu verhärtet. Man wolle hingegen den Sinn einer kameradschaftlichen und freundschaftlichen Struktur erhalten und verbessern. „Die Leute sind dankbar und in der Regel sind die Feste gut besucht.“ Johannes Proebstle strebt der Sinn nach größerer Unabhängigkeit vom Landesverband, da man zu wenig Unterstützung und keine Subvention erhalte.

Ziel des VdK ist es, den Menschen bei unterschiedlichen Fragen Rede und Antwort stehen zu können. „Die Fragen sind oft unterschiedlich“, erklärt der Vorsitzende. Es geht um versicherungstechnische Fragen, Unterstützung im Krankheitsfall oder Gesundheitsfragen und etwaige Zuschüsse. „Wir machen uns selbst schlau und haben reichhaltige Broschüren“, sagt Proebstle. Damit könne den Mitgliedern weitergeholfen werden. Außerdem verfügt der Kreisverband über Referenten, die den Betroffenen helfen können. „Sinn und Zweck des Mitgliedsbeitrags ist, dass solche Hilfen gewährleistet können.“ Schließlich sei es ein Sozialverband.

Die Mitgliedsstruktur im Verein ist geprägt von älteren Jahrgängen. Das älteste Mitglied in Erdmannhausen ist bereits 96 Jahre alt, das jüngste im Jahr 1956 geboren. Deshalb bedauert Proebstle einen Punkt besonders: die fehlende Jugend. „Mein Wunsch wäre, dass sich auch junge Leute dem Verein annehmen. Sie sollen sehen, wie schwierig es ist, soziale Strukturen zu erhalten.“ Im übertragenen Sinne meine er damit, dass nach einer Party feststehe, dass diese gut gewesen sei. Doch was kommt nach der Party? Wenn die Mallorca-Gesellschaft, wie Proebstle sie bezeichnet, eines Tage erkenne, dass die sozialen Belange wichtiger seien als eine Partynacht, werde ihnen erst die Augen geöffnet.

Über das Jahr verteilt gibt es verschiedene Veranstaltungen, denn neben dem Sommerfest gibt es auch ein Frühlingsfest, einen gemeinsamen Ausflug sowie eine Weihnachtsfeier. Mit den Einnahmen werden beispielsweise die Ausflüge finanziert. Für Unterhaltung ist ebenfalls gesorgt, denn nach dem Motto „Musik und Klampfe“ bringen Heinz Bergdold und Dieter Rohde ordentlich Stimmung mit. „Und irgendwann singt jeder mit“, sagt Proebstle mit einem Lachen.