Der Bürgermeister-Stellvertreter schaffte bei der Kommunalwahl im Mai den Wiedereinzug in den Gemeinderat. Nun will er sich aus dem Gremium verabschieden. Der Gedanke sei im Laufe des Jahres gereift.
Erdmannhausen - Ein Blick auf die Tagesordnung des Erdmannhäuser Verwaltungs- und Technischen Ausschusses offenbart den nächsten kommunalpolitischen Knall in der Brezelgemeinde: Der Freie-Wähler-Gemeinderat Franz Pilhartz will zum Jahresende aus dem Gremium ausscheiden. Erst vor wenigen Wochen hatte die Bürgermeisterin Birgit Hannemann erklärt, bei der Wahl im kommenden Jahr nicht mehr anzutreten (wir berichteten).
Das eine habe aber mit dem anderen nichts zu tun, betont Franz Pilhartz auf Nachfrage. Die Entscheidung habe er für sich persönlich getroffen. Am 29. November 1984 war seine erste Verpflichtung als Gemeinderat. Jetzt, genau 35 Jahre später, wolle er aufhören. „Ich bin jetzt 70 Jahre alt und somit die Hälfte meines bisherigen Lebens im Gemeinderat.“ Der Gedanke, aufhören zu wollen, sei im Laufe dieses Jahres gereift. Dass er damit schon gut ein halbes Jahr nach der Kommunalwahl aufhört, sieht er nicht als Problem. „Da ich seit mehr als zehn Jahren dabei bin beziehungsweise älter als 62 Jahre alt, habe ich die Freiheit, nun aufzuhören.“
Es seien insgesamt 35 schöne, lehrreiche und intensive Jahre gewesen, „die nicht immer leicht waren und mir einiges abverlangt haben“, so der Erdmannhäuser, der in den vergangenen 20 Jahren auch Bürgermeister-Stellvertreter war. Eine Zeit, die ihm „besonders viel Spaß“ gemacht hat. Grundsätzlich könne er „jedem empfehlen, sich für seine Gemeinde einzusetzen – zum Beispiel auch als Gemeinderat. Es müssen ja nicht immer gleich 35 Jahre werden.“ Sein Gemeinderatsamt weiß Franz Pilhartz bei seiner voraussichtlichen Nachfolgerin Renate Väth in guten Händen. „Sie ist eine kompetente Frau, die schon jetzt in Erdmannhausen ehrenamtlich tätig ist.“
Pilhartz selbst will sich ehrenamtlich weiter engagieren, indem er für ältere Menschen – nicht nur in Erdmannhausen – musikalisch unterwegs ist. Außerdem freut er sich, dass er in Zukunft mit seiner Frau, seinen Kindern und den inzwischen drei Enkeln sowie seiner 91-jährigen Mutter mehr Zeit verbringen kann. Franz Pilhartz’ Antrag auf Ausscheiden aus dem Gemeinderat steht am 21. November auf der Tagesordnung des Gremiums.