Wenn von nun an alles nach Plan läuft, könnte der Kunstrasenplatz Ende 2019 fertig sein. Foto: fotolia

In Sachen Kunstrasenspielfeld kann es weitergehen. Baubeginn ist wahrscheinlich im April.

Erdmannhausen - Es kann losgehen mit dem Kunstrasenspielfeld in Erdmannhausen. Vor einigen Tagen ist die Baugenehmigung aus dem Landratsamt Ludwigsburg im Rathaus angekommen. „Toll, dass sie endlich da ist“, freut sich die Bürgermeisterin Birgit Hannemann. „Wir haben ja wirklich sehr lang darauf gewartet.“

Es hatte tatsächlich schon den Anschein gemacht, dass sich das Thema Kunstrasenspielfeld in Erdmannhausen zur unendlichen Geschichte entwickelt. Der Entschluss, einen solchen Sportplatz zu bauen, war schon gefühlte Ewigkeiten da, doch seither ging es nur zäh voran. Unter anderem scheiterte eine zügige Umsetzung daran, dass der Gemeinde zunächst nicht alle dazu benötigten Grundstücke gehörten. Dann galt es, natur- und artenschutzrechtliche Fragen zu klären.

Zuletzt wartete man in Erdmannhausen monatelang auf die Baugenehmigung aus dem Landratsamt. Im Sommer 2018 gestellt, hatten Bürgermeisterin und Verwaltung mit der „normalen Bearbeitungszeit“ von etwa drei Monaten gerechnet. Daraus wurde nun ein halbes Jahr, in dem die Erdmannhäuser immer wieder vertröstet wurden. „Wir hören nur Gerüchte. Was ist los?“ hatte es Ulli Köhntopp vom GSV Erdmannhausen im Oktober in einer Bürgerfragestunde auf den Punkt gebracht. Doch die Baugenehmigung für den Sportplatz ließ weiter auf sich warten.

Anfang Dezember hatte die Verwaltung dann ein „konstruktives Gespräch“ mit der Baurechtsbehörde, berichtete Birgit Hannemann im Jahresinterview im Januar. Damals sei zudem mündlich zugesichert worden, dass einer schnellen Genehmigung nun nichts mehr im Wege steht.

Doch dann gab es wieder Nachforderungen. „Es ist für mich unverständlich, warum hier immer nur scheibchenweise die Dinge auf den Tisch kommen“, sagte die Bürgermeisterin damals. Dass es seitens des Landratsamtes nun so lange mit der Baugenehmigung gedauert hat, „liegt vermutlich an der personellen Situation im Kreishaus“, vermutet Birgit Hannemann.

Unterm Strich habe die Gemeinde auf die Forderungen des Landratsamtes entsprechend reagieren können. Viele Dinge sind schon auf den Weg gebracht, denn die Liste ist lang. „Wir brauchen unter anderem eine ökologische Baubegleitung und einen Bodenkundler. Was an Auflagen da war, haben wir erfüllt.“

Losgehen mit dem Bau des neuen Kunstrasenspielfeldes wird es „höchstwahrscheinlich im April“, so die Bürgermeisterin, dann wird der Oberboden abgetragen. Diese „gute Erde“ muss abgefahren und an einem anderen Ort zur Bodenverbesserung aufgetragen werden. In diesem Fall sei es ein Erdmannhäuser Landwirt, der sich bereit erklärt habe, die Erde zu nehmen. Wahrscheinlich werde in diesem Zuge im April auch der Spatenstich stattfinden, so Birgit Hannemann auf Nachfrage.

Wie es dann konkret weitergeht, ist noch nicht in ganz trockenen Tüchern. Die Verwaltung wird sich in der kommenden Woche mit dem Planer, der derzeit im Urlaub weilt, zusammensetzen und klären, „wie wir das weiter eintakten“. Dabei geht es unter anderem um die Ausschreibungen der Arbeiten für den Platz. Und genau das könnte der Knackpunkt in bei der Umsetzung werden, befürchtet die Bürgermeisterin. „Eigentlich sollte es jetzt vollends zügig gehen“, sagt sie. Doch sie erinnere auch an die Ausschreibung für den Bau der Schulturnhalle. „Wir hatten nur ein einziges Angebot. Ich hoffe also, dass wir für den Sportplatz Firmen finden, die auch bauen können.“ Bei rund einem halben Jahr Bauzeit hofft die Erdmannhäuser Bürgermeisterin, dass der Platz bis zum Jahresende fertig sein könnte.