B. Hannemann Foto: Werner Kuhnle

Birgit Hannemann wird Geschäftsführerin eines Sozialverbands mit Sitz in Stuttgart.

Erdmannhausen - Birgit Hannemann, Noch-Bürgermeisterin von Erdmannhausen, wird ab 1. Juni Geschäftsführerin des zur Caritas gehörenden Vereins „Zukunft Familie“ mit Sitz in Stuttgart. Der Verband hat die Schwerpunkte Familienpflege und organisierte Nachbarschaftshilfe. „Das ist jetzt schneller gegangen als erwartet“, sagte Birgit Hannemann im Gespräch mit dieser Zeitung. Bis 31. Mai ist sie noch im Erdmannhäuser Rathaus tätig.

„Ich bin gespannt auf die neue Tätigkeit und freue mich auf die Herausforderung“, erklärte Hannemann. Und betonte mit Blick auf ihren derzeitigen Beruf: „Ich hoffe auf mehr Privatheit.“

Diese fehlende Privatheit war es auch, die zu ihrem Entschluss geführt hat, bei der anstehenden Bürgermeisterwahl nicht mehr für das Amt zu kandidieren (wir berichteten). Vor allem auch im Hinblick auf ihre Kinder, die als Bürgermeisterkinder immer unter besonderer Beobachtung gestanden hätten, wie sie sagte. Und sie wolle ihren Kindern, die alle drei noch im Kindergartenalter sind, eine unbeschwerte Kindheit ermöglichen, betonte sie gegenüber der Marbacher Zeitung bei einer früheren Gelegenheit.

Erdmannhausen verlasse sie „mit einem lachenden und einem weinenden Auge“, bekannte sie: „Der Beruf macht sehr viel Spaß, sieht man einmal davon ab, dass man ständig auf dem Präsentierteller sitzt.“ Insgesamt seien es aber „acht gute Jahre“ gewesen – für sie persönlich und für Erdmannhausen.

Wichtig war ihr bei der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle nicht nur mehr Privatleben, sondern auch, dass sie wie bisher relativ selbstständig arbeiten und „netzwerken“ kann. Beides ist bei der Aufgabe als Geschäftsführerin von „Zukunft Familie“ gegeben.

„Der Verband ist die Interessensvertretung der Mitglieder gegenüber Krankenkassen, kirchlichen Stellen, Wohlfahrtsverbänden und auch die Schnittstelle zur Politik“, erklärte sie. Mitglieder sind beispielsweise Sozialstationen. Und die Vorstandsmitglieder des Vereins seien oft auch selbst Geschäftsführer oder Vorsitzende. Zu den Aufgaben des Verbands gehören auch Schulungen und Qualitätssicherung.

Dass es sich um eine 70-Prozent-Stelle handelt, lässt Birgit Hannemann ebenfalls mehr Zeit für ihre Familie. Und ihre eigene Familienerfahrung dürfte ihr bei der neuen Stelle sicher auch zugute kommen.

Ihrem Nachfolger, wer auch immer es sein wird, wünscht sie „ein gutes Ankommen im Amt und dass die Privatsphäre respektiert wird“.