Dr. Kieferle zeigt, wie’s geht: die Maske nur an den Gummis anfassen. Foto: privat

Der Arzt Dr. Joachim Kieferle weist auf mögliche Fehler im Umgang mit den Masken hin.

Erdmannhausen - Fast alle sind derzeit Laien im richtigen Umgang mit den Mund-Nasenschutz-Masken. Und deshalb werden beim Tragen und Aufsetzen der Masken auch gravierende Fehler gemacht, hat der Erdmannhäuser Arzt Dr. Joachim Kieferle beobachtet. Er ist als externer Experte für mehrere Einrichtungen zum Thema Infektionsschutz tätig und hat gerade ein Webinar zum Thema Hygiene und Corona geleitet. Die Fehler im Umgang mit den Masken könnten, so der Mediziner, dazu führen, dass sich die beabsichtigte Schutzwirkung ins Gegenteil verkehrt. Deshalb weist er auf einige unbedingt zu beachtende Grundregeln hin:

Mund und Nase bedecken

Auch wenn immer mal wieder nur von einem Mundschutz die Rede ist: Die Maske nützt nur etwas, wenn sie Mund und Nase bedeckt – und zwar möglichst so, dass an den Seiten keine Lücken sind. Ein Nasenbügel hilft bei der genauen Anpassung.

Hände vor dem Aufsetzen oder Abnehmen waschen oder desinfizieren Vor dem Aufsetzen der Maske muss man die Hände gründlich waschen oder desinfizieren. Dasselbe gilt vor jedem Abnehmen der Maske. Die Maske selbst statt der Gummibänder anzufassen, sollte dennoch ein Tabu sein, auch wenn das speziell bei den selbst gemachten Masken mit Bindebändern nicht immer leicht sei, wie Kieferle einräumt, denn: „Die Maske ist ein zunächst einmal sauberer Gegenstand, der sauber bleiben muss.“

Kein vorübergehendes Abnehmen oder Nachjustieren der Maske

Vor dem Betreten des Geschäfts oder dem Einstieg in Bahn oder Bus sollte man den korrekten Sitz der Maske überprüfen, damit man nicht mehr ins Gesicht greifen muss, denn: „Jeder Griff ins Gesicht kann zu einer Schmierinfektion mit Corona führen“, warnt der Erdmannhäuser. Damit sei die Maske potenziell sogar gefährlich. Erst nach dem Verlassen von Geschäft, Bus oder Bahn soll die Maske nach der Händereinigung abgenommen werden. Gefährlicher Unsinn sei es auch, die Maske zwischendurch zum Sprechen, besseren Atmen oder Essen anzuheben. Masken zur Wiederverwendung trocknen, heiß waschen oder auskochen

Die gute Nachricht: Auch Masken ohne FFP-Standard können wiederverwendet werden. „Die Masken müssen aber vorher trocken sein. Nach etwa zwei Stunden sind etwa 90 bis 95 Prozent der vorhandenen Viren weg“, erklärt Kieferle, der den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts folgt. Wer sichergehen will, kann die Maske auch bei 60 Grad waschen oder auskochen. Oder sie in den Backofen geben – 15 Minuten bei 75 Grad, 30 Minuten bei 60 Grad reichen aus, sagt Kieferle. Auf Heißluftbetrieb und – wegen der Metallbügel – auch auf Mikrowellen solle man aber verzichten. Ebenso darauf, feuchte Masken durch Bügeln zu trocknen. Denn dadurch verteilten sich die Viren erst.