In das Volksbank-Gebäude in Kleinbottwar kehrt bald wieder Leben ein – in Form eines Marktes. Foto: KS-Images.de

In Kleinbottwar wird wie schon in Winzerhausen ein Tante-M-Laden eröffnet, womöglich schon in diesem Jahr. Für Höpfigheim sieht es ebenfalls gut aus, wenngleich hier noch nicht alles in trockenen Tüchern ist.

Steinheim - Wahrscheinlich hat sich Christian Maresch selbst nicht ausmalen können, welchen Hype er mit seinem Konzept der Tante-M-Läden auslösen würde. Die kleinen Supermärkte, die sieben Tage die Woche quasi rund um die Uhr geöffnet haben und bei denen die Kunden die Ware selbst abrechnen, konnten sich bereits an vier Standorten etablieren. 35 weitere seien in der Pipeline, sagt Maresch. Mindestens zwei dieser geplanten Standorte sollen sogar schon in sehr naher Zukunft realisiert werden: in Kleinbottwar und in Höpfigheim, wo die Läden jeweils in die Gebäude einziehen sollen, in denen bis zu ihren Schließungen die Volksbankfilialen untergebracht waren.

„Für Kleinbottwar ist es inzwischen fix“, erklärt Christian Maresch. Das bestätigt der Steinheimer Bürgermeister Thomas Winterhalter. Für Anfang Oktober sei ein Termin anberaumt worden, bei dem der Kaufvertrag für das Gebäude zwischen der Stadt und der Volksbank unterzeichnet werden soll. Wann genau dann allerdings der Tante-M-Laden seine Pforten öffnen wird, ist noch nicht in Stein gemeißelt. Das hänge davon ab, inwieweit die Räumlichkeiten umgestaltet werde müssen, sagt Christian Maresch. Man strebe aber an, die Einweihung noch in diesem Jahr über die Bühne zu bekommen. Sollte das je nicht hinhauen, können Kunden sich irgendwann im Laufe des Januars in dem Laden mit den Dingen für den täglichen Bedarf eindecken.

Ein wenig komplizierter ist die Lage in Höpfigheim. Hier hatte die Kommune kein gesteigertes Interesse daran, die Immobilie des Kreditinstituts zu übernehmen, erklärt Thomas Winterhalter. Das Gebäude sei größer als in Kleinbottwar und schließe eine Wohnung ein. Man habe dennoch Interesse, hier einen Laden anzusiedeln, und sei in guten Gesprächen mit dem aktuellen Eigentümer und zuversichtlich, eine Lösung zu finden. „Die ehemalige Volksbankfiliale ist aber nur eine Option“, ergänzt Christian Maresch. Man prüfe in Höpfigheim auch Alternativen zu diesem Standort. Weil hier also noch nichts in trockenen Tüchern ist, kann der Geschäftsführer der Tante-M-Läden zum genauen Zeitplan nichts Konkretes sagen. Er hofft aber, im Hinblick auf die Immobilie in diesem Herbst Nägel mit Köpfen machen zu können. Anschließend werde geprüft, in welchem Umfang Umbauten in die Wege geleitet werden müssen. Auf der Basis könne schließlich entschieden werden, wann der Laden seine Pforten öffnet.

Genau geprüft wird bei jedem Standort auch, welchen Bedarf es an frischen Produkten aus den Segmenten Fleisch, Obst und Gemüse sowie Backwaren gibt. Man wolle keine Konkurrenz zu bestehenden Anbietern aufbauen, erklärt Christian Maresch. Da sowohl in Höpfigheim als auch in Kleinbottwar Bäcker und Metzger vor Ort Brötchen, Wurst und Co. an den Mann und an die Frau bringen, wird der neue Laden die Produktpalette darauf abstimmen. In Winzerhausen, wo ein Bäcker Fehlanzeige ist, seien beispielsweise frische Backwaren im Portfolio und ein Renner. Überhaupt laufe der Laden im Großbottwar Stadtteil seit der Eröffnung vor einigen Wochen richtig gut, sagt Maresch.

Über das Projekt in der Nachbarschaft war im Vorfeld ausführlich in der Presse berichtet worden. Diese Nachrichten hat seinerzeit auch der Steinheimer Bürgermeister aufmerksam verfolgt und gedacht: Das könnte doch auch etwas für Kleinbottwar und Höpfigheim sein. In beiden Stadtteilen wünsche man sich nämlich schon lange einen kleinen Supermarkt, um Artikel für den täglichen Bedarf kaufen zu können, erklärt Thomas Winterhalter. „Ein Vollsortimenter ist nicht zu kriegen. Das war klar“, sagt der Rathauschef angesichts einer überschaubaren Einwohnerzahl von jeweils um die 2000. Geradezu maßgeschneidert für die beiden Ortsteile schien hingegen das Konzept der Tante-M-Läden. Als Standorte hatte man bei der Stadt auch gleich die freien, einstigen Volksbank-Niederlassungen im Blick. Also schloss sich Winterhalter mit Maresch kurz – womit das Vorhaben mit dem Segen der politischen Gremien ins Rollen kam. Und wenn am Ende tatsächlich die beiden kleinen Märkte an den Start gehen, wäre das „ein absoluter Gewinn“, betont der Rathauschef.